2. Seereise KS, Etappe 3 & 4

Etappe 3 Bar (NME) – Durres (ALB) (23.09)
Kurz nach Dämmerung legen wir ab. Frühstücken wollen wir später unterwegs um keine Zeit zu verlieren. Die ganze Fahrt der wilden Küste entlang wird nur vom Motorengeräusch gestört. Eigentlich wollten wir in Shengjin einklarieren aber der Kontakt mit dem „Agenten“ kam nicht zustande und so mussten wir mit der längeren Strecke bis nach Durres vorlieb nehmen. Ab Kap Mendra peilen wir den direkten Weg zum Capo del Rodoni an und lassen Ulcinj und den Golfo del Drin Steuerbord liegen.

BW in Durres am Liegeplatz unter den Kränen

 Es dauert bis zum späten Nachmit-tag bis wir das letzte Kap runden und Durres in der Ferne auszuma-chen ist. Leider zieht  sich die Um-fahrung der Untiefen so sehr in die Länge so dass wir erst im spärlichen Dämmerlicht in Durres Hafen ein-laufen.  Der Kontakt über  UKW- Funk mit den Hafenbehörden ist äußerst schwierig. Nur mit Glück finden wir unseren Agenten in der nun schon angebrochenen Dunkelheit. Erschöpft machen wir unter monströsen Hafenkränen an. Dem Agenten übergeben wir die Papiere zum einklarieren und machen uns für den Landgang bereit. Der Bärenhunger muss gestillt und wenn möglich Treibstoff besorgt werden. Das Essen nehmen wir an einem noblen Ort von Durres ein und beeilen uns zum Schiff zurück um die Papiere in Empfang zu nehmen. Ich leere zwei 5 Liter Trinkwasserflaschen und hole an der nächsten Tank-stelle 10 Liter Diesel. Der Sicherheit willen mache ich noch einen zweiten Gang. Zum Glück wird es eine ruhige kurze Nacht. KS kann in diesem unwirklichen Umfeld kaum Ruhe finden. Alpträume von marodierenden albanischen Piraten verfolgen sie. Ich ergebe mich der Müdigkeit. Morgen müssen wir bis zur Orikum Marina, ein noch grösseres Etmal wie das von heute, nämlich ganze 62 Nm absolvieren. 

Übersicht Hafen Durres mit der neuen Marina

Etappe 4 Stadthafen Durres – Marina Orikum (24.09)
Um 06:00 Uhr legen wir ab und mit Vollkraft geht es durch die betonnte Hafenausfahrt nach Süden weiter. Wieder Motoren wir von Kap zu Kap. Eine Annäherung an die Küste ist gefährlich. Größtenteils ist das Ufer wegen des starken Dunstes kaum auszumachen und die Wassertiefe nur ca. 3 m! Dieser Teil der Küste ist bekannt für seine seichten Gewässer, wes-halb auch keine Ortschaften am Ufer auszumachen sind. Bei ungünstiger Witterung bleibt nur die Fluch in die Adria! Von dem Scenario sind wir weit entfernt, denn nachdem wir Foce del Vojussa grossräumig umrundet haben kommt ein achter-licher Wind auf, der uns in die Bucht von Vlore hineinschiebt.

Die zur Zeit einzige Marina in Albanien, ein italienisches Venture.


Zum Glück müssen wir nicht in Vlore einklarieren, wieder so ein grosser kommerzieller Hafen. Die Marina von Orikum er-reichen wir erleichtert um 17:00 Uhr. An einem der Anlege-stege mit Mooring finden einen sicheren Platz mit Wasser- und Stromanschluss. Die Gebühren von Euro 50.— bezahlen wir gerne und freuen uns auf die Dusche und die Sicherheit (Bewacht) im Hafen. Ich wollte einen Ruhetag einlegen aber KS drängt zur Weiterfahrt, sie ist gestresst von den langen Fahrten und den rückständigen maritimen Verhältnissen. Griechenland ist zum Fassen nahe und sie erhofft sich Bes-serung. Die Marina hat keine Tankstelle, so müssen wir den Diesel mittels Kanister nachfüllen. Die albanischen Tankge-hilfen verursachen beim Dieselmanöver eine rechte Sauerei an Bord. Jetzt eine Zigarette und wir würden nach Sarande fliegen! Wir beschließen morgen die letzte Etappe in Angriff zu nehmen. Wiederum sind über 60 Nm angesagt. Ich hoffe auf einen Zwischenstopp in der Bucht von Porto Palermo einlegen zu können. Die unbekannte Hafenstadt von Sarande bei Dunkelheit anzulaufen ist sicherlich kein Vergnügen. 

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Bildergalerie
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