Törnplanung 2020

(Nachtrag vom 30.07.2021)

Leider musste anlässlich der ernsthaften Bedrohung durch die Corona-Pandemie und der aktuellen Lock-Down Bestimmungen der Törn auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Die Arbeit der Planung war nicht vergebens, da sie im schlimmsten Fall einfach ins Jahr 2021 übertragen und mit neuesten Erkenntnissen ergänzt werden kann.

Inwieweit diese Planung Bestand haben wird, dürfte sich erst im Laufe dieser Saison oder erst zum Jahreswechsel heraus kristallisieren. Niemand kann vorhersagen, wie sich die Epidemie weiter entwickelt. Ob sie sich von selbst resp. durch Impfungen eindämmen lässt und somit ein gefahrloses Reisen wieder erlaubt werden könnte.

Alle Details der Törnplanung 2020 können somit in der neuen Rubrik „Törnplanung 2021“ eingesehen werden.

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Verschwörungstheorien

VERSCHWÖRER DANK CORONA IM HÖHENRAUSCH

Geschichtenerzähler die in rauch-geschwängerten Spelunken oder im Alkoholdunst der Hafenkneipen ihr Seemannsgarn für einen Becher Rum zum Besten gegeben haben, kennen wir nur noch aus Anekdoten oder Filmen. Ihre spektakulären Abenteuer und fantastischen Er-lebnisse, die sie auf hoher See oder auf strapaziösen Forschungsreisen erlebt haben, hatten meist eine persönliche Note und wurden mit jedem zusätzlichen Glas bombas-tischer und meist unterhaltsamer. Man wusste wofür man den Obolus entrichtete und was man be-kommen solle.
Heute sind wir einer neuen Gilde von Schwaflern, den intellek-tuellen Rattenfängern respektive den „irren Demagogen“ aus-gesetzt. Die Phraseure (Schwätzer) auf Neudeutsch „Verschwö-rungstheoretiker“ tituliert, öffnet das Web eine zensurlose Platt-form mit ungeahnten Möglichkeiten. Wir können ihnen kaum entkommen, sie sind all gegenwärtig und mischen sich neuer-dings auch unter Anti Corona Kundge-bungen. Ihr Narrativ ist abstrus, sie ver-mischen Fakten mit erfundenen Behaup-tungen und bauen auf stereotypen Feindbildern auf. Dabei richtet sich ein übersteigertes, irrationales Misstrauen gegen eine be-stimmte Gruppe oder Individuen und Persönlichkeiten. Eine nicht ungefährliche irre Entwicklung!
Wie soll man solchen fehlgeleiteten Propheten entgegnen? Kann, soll oder muss man einen überzeugten „Flach-Erdler“ bekehren? Wohl kaum möglich, denn die Sprache für eine Verständigung müsste erst erfunden werden.

Der Corona-Beschleuniger

Allmählich fällt uns auf, dass die Pandemie einem kleineren Teil unserer Mitmenschen doch stärker zugesetzt hat als es in den Medien berichtet wurde. Gemeint sind diejenigen, die den Lock Down bis auf einen gewissen Grad der Verwirrung über-standen haben. Es ist unbestritten, dass die verhängten Maßnahmen persön-liche Freiheiten einengten ja beschnitten haben, vielen wurde erst jetzt bewusst was Lebenslust und Lebensfreude wirklich bedeuten und das die zwischenmenschlichen Beziehungen, trotz exzessiver Handynutzung und Computerspielen, zu ver-kümmern drohten.
Die Mehrheit der Bevölkerung steckte die Umstände mit Bra-vour weg, doch einigen hat der Lock Down psychologisch so zugesetzt, dass sich eine therapeutische Behandlung unab-dingbar aufzwingt. Und jetzt, wo das Schlimmste überstanden scheint, geht diese verwirrte Minderheit auf die Strassen, missachtet alle neuen Verhaltenskodexe und demonstriert gegen jeden und alles. Sie will sich Luft über ihre eigene Misere verschaffen, welcher Wahnwitz! Doch nun kommen die Propheten der Apokalypse aus den Löchern gekrochen, Bewaffnet mit brennenden Fackeln, Mist-gabeln und jeder Menge Wissen von natürlich absolut seriösen Webseiten mit unfassbar geheimen Quellen, die nur sie im-stande sind zu verstehen und zu deuten. Sie mischen sich unter die Verwirrten und propagieren ihre Erleuchtung. Wir sind Zeuge der Wiedergeburt der Verschwörungstheoretiker geworden.

Neugeburt der Verschwörungstheoretiker
Nach der Corona Lockerungen werden an Kundgebungen op-tisch immer häufiger Plakate mit fantastischen und unglaub-würdigen Slogans geschwenkt.  Die Agitatoren preisen auf lautstarke, verbale Weise passgenaue Lösungen an. Ihren Theorien scheint kein Kraut gewachsen zu sein, so dass immer mehr der verwirrten Wutbürger mit den Verschwörern eine Symbiose eingehen und nach einer Weile deren Slogans bis zur krächzenden Heiserkeit lautstark wiedergeben.
Die Agitatoren sind ein gemeingefährliches Häufchen Paranoider, vermeindlicher Profiler, die heute unter dem Begriff „Verschwö-rungstheoretiker“ zusammengefasst werden. Sind wir ihnen auch schon unwissentlich auf den „Leim“ gegangen? Vermutlich ja, denn sie haben sich in der Geschichte schon bei anderen Gelegenheiten auf eindrückliche Weise bemerkbar gemacht. Durch Reinkarnation lässt jedes erschütternde Ereignis auf Erden, aktuell das Corona Virus, ihre eigenen Propheten auferstehen. Diese agieren dann mehr oder weniger erfolgreich und einige der Verschwörungen halten sich dann hartnäckig über Jahr-zehnte. Heute erfahren die „Hirngespinste“ über Sozial Media eine grenzenlose Verbreitung, aber auch neue und kurzlebi-gere Theorien werden hartnäckig vertreten, gepostet und „geliked“.

Beispiele neuester Theorien
Verschwörungstheorien haben in Zeiten von COVID-19 Hochkon-junktur. Die mit grüner Farbe markierten Thesen klingen mit etwas „Goodwill“ plausibel, na ja, Betonung auf Goodwill. Die nicht markierten Slogans benö-tigen nicht nur sehr viel Fanta-sie sondern offenbaren eine Steigerung der Irreführung, ein Schema des Verschwörungs-prinzips.
Die Beispiele;
– An der Grippe sterben mehr Menschen als an Corona.
Die Chinesen haben Corona gezüchtet um die Weltherr-schaft zu übernehmen.
G5 Antennen fördern die Aus-breitung des Virus.
Bill Gates hat das Virus gezüch-tet um Impfstoff zu verkaufen.
– Die Corona-Opfer sind alles Alte und wären auch sonst ge-storben.
– Sperrt die Alten und Risiko-gruppen weg und lasst die anderen frei.
Lock Down ist Selbstmord aus Angst vor dem Tod.
Das Trinken von Bleichmittel hilft gegen COVID-19.
Die Regierung löscht Corona-Kritiken vom Web.
– Überlastetes Gesundheitssystem hilft nur Italien zu mehr Hilfsgelder.
– Das Virus ist eine Biowaffe.
Wacht auf, die Lügenpresse und Regierung wollen uns nur Kontrollieren.
– An den wirtschaftlichen Folgen sterben mehr als am Corona Virus.
– Das Corona Virus ist ungefährlich.

Eins ist sicher, die Fake News verbreiten sich dank Internet schneller aus als das Corona selbst und das in allen Sprachen des Globus! Weil wir gelernt haben alles zu hinterfragen, kommt die Überlegung auf; Was wen sie denn Recht haben? Erstaunlich, dass die Volksverführer mit der Tugend gesegnet sind, für jede Erdichtung ein positives Argument herbei zu reden.

Verschwörungen, eine Volksseuche?

Würde das Corona Virus das Gehirn angreifen, wären die Virus-Demagogen definitiv in Kürze verstummt! Was meinst du?
Auf folgendem <Link> kannst du auf Wikipedia eine Liste der Verschwörungstheorien der letzten Jahrhunderte einsehen. Die Liste beeindruckt weil beim Durchlesen die eine oder andere bekannte These auffällt. Die Aufzählung legt in aller Klarheit offen, dass wir vermutlich seit Menschengedenken immer wieder von Verschwörern irregeführt wurden. Des falschen Dogmas willens haben wir Jahrhunderte lang in geistiger Dunkelheit vegetiert und sind in Kriege getrieben worden um uns die Köpfe eingeschlagen zu lassen. Damals war ja vieles Gottgegeben und die, die uns warnen wollten, wurden als Ketzer auf den Scheiterhaufen gebracht. Aber heute wäre es beschämend, wenn Jahrhunderte an Wissen bei uns spurlos vorbeiziehen würden ohne dass wir daraus gelernt hätten. Die Geschichte sollte uns eines besseren Belehren und uns ermöglichen, die all gegenwärtige Borniertheit abzustrei-fen. Es besteht die Gefahr, dieses Mal nicht dem „Flötenspieler von Hameln“ sondern den Verschwörungstheoretikern zu folgen!

Blue Whale’s Schlussfolgerung
Machen wir uns nichts vor, die Protagonisten der „echten“ Ver-schwörungen sind fast ausschließlich Regierungen oder Wirtschaft Konzerne. Nur sie sind in der Lage ein Komplott für Jahrzehnte oder für längere Zeit unter Verschluss zu halten ohne das die Wahrheit an die Oberfläche sickert.
Die Entwicklung der letzten Wochen hat den Focus vom Corona auf den Rassismus gelenkt. Es wird interessant zu beobachten sein, wie schnell sich die Verschwörer auf das neuen Thema einschies-sen. Es ist wichtig den Zeitgeist zu treffen, dass hat auch schon der Philosoph „Marcus Tullius Cicero“ (106-43 v. Chr.) erkannt;
EIN ZITAT       O tempora, o mores!
Übersetz aus dem lateinischen = Was für Zeiten, was für Sitten!   

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Corona-Unwort 2020

Die Pandemie fokussiert UNWÖRTER

Wikipedia beschreibt den Ausdruck fürs Unwort wie folgt;
Der Begriff Unwort“ ist ein Schlagwort aus dem Bereich der Sprachkritik und bezeichnet ein „un-schönes“, aber auch ein „unerwünschtes“ Wort. Die Historie des Unwortes aus vergan-genen Dekaden;
In der Schweiz <Link>      In Deutschland <Link>

Leider hat vor einigen Jahren das Wort-Zwitter „Samihäsi“ das Rennen zum Unwort des Jahres in Deutschland nicht geschafft, obschon es die Attribute wie unschön und unerwünscht erfüllte, aber auch verwirrend logisch und zum Nachdenken anregend war.
Das „Sami-Häsi“ entsprang der aufgeweckten Fantasie eines Kleinkindes, als es von der vorweihnachtlichen Ein-kaufstour im Supermarkt mit den Eltern nach Hause kam. Sprachwissenschaftler muss-ten für die Rekonstruktion des Ausdruckes bemüht werden. Die Analyse bestätigte, dass der Ausdruck die kaufwutani-mierende Auslage von Weih-nachtsmärkten wiederspiegle. Ein Osterhase im Weihnachts-kostüm zwischen Schoko-Chläusen hat das Kind über-fordert und verwirrt. Bedenkenlos werden verschiedene saisonale Auslagen vermischt und zur Schau gestellten. Welche Dekadenz in Vollblüte! Solcher Wahnsinn ärgert Erwachsene und verwirrt eben Kindern. Nach der Shoppingtour müssten Kinder sich regelmäßig therapeutischen Behandlungen unterziehen um Folgeschäden vor-zubeugen. Die aufstrebende Branche der Psychiater könnte ent-spannt das neue Jahr frönen, denn Ernährung und ungezügeltes Wachstum wären gesichert!
Kommt da nicht eine Sintflut von Unwörter wegen der aktuellen Geschehnisse auf uns zu? Denkbar ist, dass nach Öffnung der KITAS (Kindertagesstätten) das Vokabular unserer Jüngsten mit Begriffen wie Covidli, Virufobli, Coronemili und Maskcovidli be-reichert wird, und so stellt sich die obligate Frage, welches Unwort wird das Rennen im Jahr 2020 machen?

Es bahnt sich ein schwieriger Entscheid an. Viele kluge Juryköpfe werden überhitzen, darum ab mit dem Barett. Es sind zu viele neue Ausdrucksformen seit Ausbruch der Epidemie im Gebrauch. Täglich werden wir damit bombardiert. Abgedroschen und verstän-dlich geworden sind Schlagwörter wie Coronavirus, Lockdown, Sozial Distancing etc. Aber noch sind viele neue Ausdrücke in den Startlöchern und buhlen um die „Corona“ des Siegers.
Blue Whale ist bewusst, dieser Artikel hat mit Segeln nichts ge-mein. Mag sein, dass das Gedankengut dem „Corona-Koller“ entsprang. Nachsicht bitte, aber der Beitrag passt in die Rubrik „Coronapoly“, denn diese Thematik wird uns noch eine lange Weile dominieren.
Eine Veröffentlichung in der NZZ vom 25.04.2020 betreffend – Glossar zum Corona Virus -, hat Blue Whale erwogen in den folgenden 6 Spoilern, zwölf der zwanzig wichtigsten Fachausdrücke zu übernehmen und deren Bedeutung, auch unterstützt durch selbsterklärende Diagrammen, zu erörtern.

Inkubations- & Latenzzeit, Infektiosität

Inkubationszeit
Die Inkubationszeit beschreibt die Zeit vom Tag der Anstec-kung bis zu dem Tag, an dem sich erste Symptome zeigen. Beim Coronavirus gehen die Wissenschafter inzwischen von einer Inkubationszeit von 5 bis 6 Tagen aus. Diese Tage sind aber ein Mittelwert. Einige wenige Patienten weisen sogar erst nach bis zu 14 Tagen nach der Ansteckung Symptome auf. An diese Werte angelehnt sind die gängigen Isolations- und Quarantäne-Empfehlungen von 14 Tagen. Latenzzeit
Wie lange dauert es von der Ansteckung mit einem Virus bis zu dem Zeitpunkt, wo man selbst ansteckend ist? Diese Zeit-spanne wird Latenzzeit genannt. Bei Sars-CoV-2 ist dieser Wert unter realistischen Bedingungen kaum messbar, daher gibt es bis anhin wenig verlässliche Angaben. In einer Studie mit Daten aus sieben Ländern wird die Latenzzeit auf etwa 2,5 Tage ab der Infektion geschätzt. Andere Studien schätzen den nichtinfektiösen Zeitraum auf 3,5 bis 4 Tage nach Infektion.

Infektiosität
Eine infizierte Person kann nicht nur, wenn sie Husten oder Fieber hat, andere mit dem Virus anstecken, sondern auch schon davor. Das bedeutet, viele Menschen sind bereits an-steckend, noch bevor sie wissen, dass sie selbst infiziert sind. In einer Studie aus Hongkong haben Forscher herausgefun-den, dass 44 Prozent der Übertragungen schon vor Symptom-beginn geschehen. Anders gesagt: Die untersuchten Patienten waren im Mittel am Tag bevor sie sich das erste Mal krank fühlten am stärksten ansteckend. Diese Tatsache macht es auch so schwierig, die Ausbreitung des Coronavirus zu stop-pen oder einzudämmen. Nach einer Woche mit Symptomen waren die Patienten nicht mehr ansteckend.

Reproduktionszahl
Die Reproduktions-zahl R sagt aus, wie viele andere Personen eine infi-zierte Person im Durchschnitt an-steckt. Ist die Re-produktionszahl größer als 1, über-trägt jeder Infizierte die Erkrankung an mindestens eine wei-tere Person – das Virus breitet sich also aus. Erst wenn R kleiner 1 ist, geht die Zahl der Infizierten zurück. Das Ziel der gegenwärtigen einschränkenden Maßnahmen in den meisten Ländern weltweit ist es, den R-Wert möglichst zu senken. In der Schweiz ist der R-Wert laut Berechnungen der ETH Zürich etwa seit dem 21.März deutlich unter 1 gesunken.
Ausbreitungsgeschwindigkeit & Verdopplungszahl
Ausbreitungsgeschwindigkeit
Die Ausbreitung der Infizierungen mit dem Coronavirus verläuft exponentiell, weil eine Person ohne einschränkende Massnahmen in der Regel mehrere andere Person ansteckt. Die Zahlen haben sich am Anfang der Epidemie fast überall innert weniger Tage verdoppelt. Das bedeutet, innerhalb von drei Wochen werden aus 10 Infizierten 20, dann 40, dann 80 usw., und dann bald über 10‘000 Infizierte. Zeigt man dieses Wachstum mit einer linearen Kurve, steigt diese sehr steil nach oben. Bei einer logarithmierten Kurve ist die Y-Achse gestaucht, und das Wachstum wird besser sichtbar. Bei der Ausbreitungsgeschwindigkeit gilt also: Je steiler die Kurve, desto schneller ist die Ausbreitung. Je flacher die Kurve, desto stärker gebremst ist sie.

Verdopplungszahl 
Die Verdopplungszahl ist die Zeitspanne, in der sich die Zahl der Corona Virus-Ansteckungen in einem Land oder einer Region verdoppelt hat. Wenn sich die Fallzahl in unter 4 Tagen verdoppelt, ist die Zu-nahme schnell und ungebremst. Verdoppelung in 4–8 Tagen heißt moderat und ungebremstes Wachstum, ab 8 Tagen ist die Ausbreitung gebremst. Wenn sich die Zahlen nur noch alle 30 Tage verdoppeln, dann ist die Ausbreitung stark gebremst oder gestoppt.

Containment & Mitigation
Epidemie stoppen («Containment»)
Es gibt zwei Strategien, mit der eine Gesellschaft gegen eine Epidemie vorgehen kann. Beim Containment ist das Ziel, die Epidemie zu stoppen. Diese Strategie kann ein betroffenes Land am Anfang des Ausbruchs wählen, wenn es eine über-schaubare Anzahl Fälle gibt. Beim Containment wird die Ver-breitung einer Krankheit innerhalb einer Gemeinschaft genau verfolgt, gegebenenfalls auch mit dem Einsatz von Apps. Infizierte werden identifiziert und dann strikt isoliert. Beim Contact-Tracing werden die Personen gesucht, mit der die Person in engem Kontakt war, und ebenfalls isoliert.
Epidemie eindämmen («Mitigation»)
Das ist die zweite Strategie, die eine Gemeinschaft im Kampf gegen eine Epidemie wählen kann. Ab einer bestimmten Fall-zahl funktioniert die Containment-Strategie nicht mehr – dann kann man die Ausbreitung nicht mehr stoppen, sondern nur noch verlangsamen. Es werden Massnahmen angewendet, die vor allem darauf abzielen, die Kontakte zwischen Menschen zu minimieren: Schulen, Geschäfte und Büros werden geschlos-sen, das öffentliche Leben wird lahmgelegt. Die Menschen sollen wenn immer möglich zu Hause bleiben.
Flatten the Curve & Social Distancing
«Flatten the Curve»
Bei Infektionskrank-heiten wie Covid-19 nimmt die Ausbreitung oft einen exponentiellen Verlauf. Die Infektions-kurve verläuft steil nach oben und soll ab-geflacht werden; daher kommt der Ausdruck «flatten the curve». Im Prinzip will man die Ausbreitung des Coronavirus verlang-samen. Das Ziel: dafür sorgen, dass nicht zu viele Menschen gleichzeitig erkranken, ins Spital müssen und das Gesund-heitssystem überlasten. Anstatt einer gleichzeitigen Erkran-kung vieler Menschen sollen sich die Erkrankungen auf einen längeren Zeitraum verteilen. Der Ausdruck beschreibt das Gleiche wie die «Mitigations»-Strategie, bezieht sich aber auf die Statistik.

Social Distancing
Eine Strategie, die zur Mitigation oder Verlangsamung gehört. Um die Kurve so flach wie möglich zu halten, sollen die Men-schen möglichst Abstand voneinander halten, wenn sie sich begegnen. Denn eine Ansteckung mit dem Coronavirus kann erfolgen, wenn man einer erkrankten Person sehr nahe kommt. In der Schweiz wie in den meisten anderen Ländern sollen die Menschen wenn immer möglich zu Hause bleiben und sich nur für das Nötigste draussen aufhalten, etwa zum Einkaufen oder, wenn es nicht anders geht, um zur Arbeit zu gelangen.

Letalität & Herdenimmunität
Letalität
Wird auch Tödlichkeit genannt. Die Letalität oder Tödlichkeit gibt an, wie viele der Infizierten an einer bestimmten In-fektion sterben. Nicht zu verwechseln ist die Leta-lität mit der Mortalität, die die Anzahl Toten einer Krankheit auf die ganze Bevölkerung angibt. Die Mortalität wird erst bekannt, wenn die Epidemie vorbei ist.

Herdenimmunität
Wie bei vielen Infektionskrankheiten geht man auch bei Covid-19 davon aus, dass die Menschen nach überstandener Krankheit immun werden, sich also nicht erneut anstecken können. Wenn eine bestimmte Zahl von Menschen in der Bevölkerung gegen einen Krankheitserreger immun ist, kann sich der Erreger nicht weiter ausbreiten, das nennt man Herdenimmunität. Dadurch sind dann auch jene Personen relativ gut vor der Erkrankung geschützt, die selbst nicht immun sind. Experten rechnen erst mit Herdenimmunität, wenn 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung infiziert waren.

Schlusswort zum Beitrag
Wann werden wir so beisammen sitzen können und „blöde“ Sprüche klopfen?
Ein Spruch von Mark Twain zum Schluss, dem nichts weiteres hinzuzufügen ist;
In 20 Jahren wirst du mehr enttäuscht sein über Dinge die du nicht getan hast, als über Dinge die du getan hast.
Also löse die Knoten, laufe aus dem sicheren Hafen.
Fange die Winde mit deinen Segeln ein, erforsche, träume.

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Yacht-Knigge

(rev. 03.05.2020)

Benimm-Regeln für Wassersportlern
Was für eine Wortkombination! Yacht versteht ja jeder, aber was oder wer zum Teufel ist ein Knigge? Der Freiherr Adolph Knigge formulierte als erster im 19th Jahrhundert Benimmregeln für den Umgang mit seinen Mitmenschen. Leider war er wohl eine „Landratte“ und so kam wohl einer der sich maßlos geärgert hatte auf die Idee, diese im 21th Jahrhundert für den Jachtsport zu ergänzen. Die Auswüchse des Segeltourismus in Bezug auf die Rücksichtslosigkeit gegenüber anderer Yachtie’s, sei es in Häfen oder in Ankerbuchten, hat dermaßen zugenommen, dass die Toleranzgrenze überschritten ist. 
Vor den Zeiten des Massentourismus  resp. Charterbooms  war vieles noch im Gleichgewicht. Viele beliebte Segelreviere wurden danach überlaufen, eine grenzenlose Gebührenflut setzte ein, Liegeplätze wurden überteuert  und zur Mangelware, Buchten mit lärmenden Schiffern überquollen und nicht zu vergessen, die notorischen Umweltsünder die nichts „geschändet“ hinterließen! Das Faustrecht wurde vielerorts eingeführt.
Zuhause beklagen wir uns, dass viele unserer Lebensgewohnheiten beschnitten und mit einer Überregulierung belegt werden. Ade Freiheit! Uns, Wasser Weltenbummlern ist nicht entgangen, dass diese Tendenz auch dem Segelsport droht, ja bereits im Gang ist und der ultimative Lock-down droht. Infolge Recherchen im Netz über die Benehme-Thematik von Wassersportlern ist BW zur Erkenntnis gelangt, dass viele Sympathisanten Alarm schlagen. Der verbreitende krebsartige Auswuchs der Party Szene hat die Meere erreicht und in den Würgegriff genommen. Sollten wir dem Terror nicht Einhalt bieten, wird die romantische Seefahrt über kurz oder lang in den Tiefen der See versinken. Blue Whale appelliert; Jeder muss seinen persönlichen Beitrag leisten um dies zu verhindern.
Die Benimm – Thematik ist in zwei Hauptrubriken unterteilt und wird in den entsprechenden Spoilern behandelt. Der Text ist mit verständniserklärenden Links vernetzt.

Yacht-Aufenthalt mit Manieren
Benimm-Regeln Gästecrew
Eine etwas fröhliche Benimm-Regel Auslegung hat BW auf der Webseite von <schönesleben.ch> gefunden. Der aufgeführte Benimm-Kodex beinhaltet vorwiegend das Verhalten des Gäste-Crew-Mitgliedes an Bord. Um auch diesem Aspekt ist Genüge zu tun und so wurde der Beitrag in einer verkürzen Version wiedergegeben. Die Vollversion ist unter nachste-hendem LINK verfügbar (klick Segeln mit Manieren an).
Der Bericht;
Wie in jedem Restaurant, Hotel oder Golfclub gilt auch für das Leben an Bord eine Etikette, die Garderobe, Verhalten und Umgangsformen vorgibt. Auf eine Yacht wird man nicht alle Tage eingeladen. Richtiges Verhalten zeigen dem Gastgeber, dass man seine Gastfreundschaft zu schätzen weiß. Zur ge-wissenhaften Vorbereitung vor Betreten einer Yacht, gehört das Studium eines Yacht-Knigge. Eine Auswahl der Haupt-Regeln für einen glanzvollen Auftritt an Bord.
To do’s:
Was auf einer Yacht erlaubt und erwünscht ist
– Dem Eigentümer Komplimente zu seiner Errungenschaft machen
– Den Besitzer nach einer Führung durch seine Yacht fragen
– Sich mit kleinen Aufmerksamkeiten beim Gastgeber beliebt machen
Not to Do’s:
Was auf einer Yacht unterlassen werden sollte
– Die Yacht auf eigene Faust betreten
– Ohne Erlaubnis Besichtigungstouren unternehmen
– Spontan Baden gehen, ohne zu wissen, ob es gleich weiter geht
– Von der Yacht aus fischen resp. lange Angelschnüre auswerfen
– High-Heels: sie würden das hochwertige Holz beschädigen

9 Regeln für einen glanzvollen Auftritt an Bord

Schuhe: Betreten Sie eine Yacht niemals in Strassenschuhen! An Bord werden nur rutsch-feste Bootsschuhe mit heller Sohle getragen – oder gar keine.
Garderobe: Informieren Sie sich am besten vor Fahrtantritt über die Farbe der Yacht, um die Garde-robe farblich darauf abstimmen zu können. Die Hafeneinfahrt nur in angekleidetem Outfit partizipieren. Fürs Dinner empfehlen sich schicke, aber den-noch legere Outfits – es darf gerne etwas Sportliches sein.
Gepäck: Oberstes Gebot: Packen Sie leicht! Nie mit Koffern reisen stattdessen lieber handlichen Reisetaschen (faltbare) benützen.
Gastgeschenke: Ein edler Tropfen ist immer willkommen. Eine Einladung zum Dinner hebt des Kapitäns Gemüt und kommt meist gut an.
Alkohol und Tabak: Bringen Sie, wenn Sie eingeladen wurden, immer selbst Getränke für die Runde mit, schon zur Begrüssung wird in der Regel auf den Segeltörn angestossen. Tabak ist üblicherweise OUT, wenn geraucht wird, dann nur an Deck und in Lee (Wind abgewandter Seite).
Richtig Winken: Schiffsführer grüssen sich fast in Zeitlupe durch ruhiges Winken mit einer Hand. Dies ist nicht nur ein Gruss unter Seglern, sondern bedeutet auch, dass alles in Ordnung ist. Winken mit zwei Händen gilt das als Hilferuf und ist strikte zu unterlassen!
Zeitvertreib: Für Müssiggänger ist der Sonnenplatz auf dem Vorderdeck der Aufenthaltsort schlechthin. Dort lässt es sich mit einem guten Buch entspannen. Starten Sie auch Smal-Talks, denn Yachturlaub ist ein Gruppenerlebnis.
Reiseapotheke: Je nachdem wie lange Sie unterwegs sein werden, packen Sie auf Vorrat! Keinesfalls fehlen darf der persönliche Sonnenschutz. Vorsicht; Nur ölfreie und ge-ruchslose Produkte verwenden.
Seekrankheit: Wenn Sie im Vornherein wissen, dass Sie seekrank werden, unternehmen Sie keine Experimente! Halten Sie zumindest einen dichten Plastiksack griffbereit und orientieren sie sich nach der Leeseite der Yacht.

Der Yacht-Knigge
Kodex für alle und jeden!
Auf der Webseite der „skippertipps.de“ wurde BW auf einen Aufsatz zum Thema „Der Yachtknigge“ aufmerksam. Endlich
mal ein Bericht der Klartext spricht und den Nagel auf den Kopf triff. BW hat Erlebnisse wie im Bericht verpönt schon des Öfteren, sei es auf dem Bodensee als Binnensegler oder im Mittelmeer auf Langzeittörn, erlebt. Der Aufruf auf dieser Webseite ist an möglichst viele Wassersport-freunde gerichtet um die Aufmerksamkeit auf die zunehmen-de Problematik zu richten.
Nehmen wir die Challenge an! Ein beherztes propagieren des Yachtknigge wird euch nicht nur von Neptun mit einer Hand-breite Wasser unterm Kiel sondern auch mit nachhaltigen Abenteuern auf See und Land vergolten.

Der Bericht auf „skippertipps“ (auf Webseite links oben, 11-ter  Bericht von oben) ist sehr umfangreich und geht schonungs-los ins Detail. Ihn zu wiederholen würde den Rahmen dieser Webseite sprengen. BW bittet die Sympathisanten, sich direkt auf den Link einzuloggen, die Benimmregeln herunter laden, zu kopieren und jedem Störenfried unter die Nase drücken.
BW kann sich ergänzender Kommentare zu den aufgeführten Themen nicht erwehren;
(P.S. nur verständlich wenn Hauptbericht auf skippertipps gelesen wurde)
Nachtruhe
Man darf auch trinken (saufen) ohne gleich die Sau raushängen zu müssen!
Umwelt
Bedenkt die Umwelt-verschmutzung durch Plastikmüll und Zigarettenstummel welche sich in Gewäs-sern als Micro Partikel zersetzt und in deiner Nahrungskette landet. Bon Appetit!
Natur
Buchten sind auch Anlauforte für Wasserfreunde bei Wetter-umschwung. Sie sind vielerorts auch letzte Rückzugsgebiete und Kleinode für Flora und Fauna, deshalb Respekt und Rücksicht!
Liegeplatz
Das unartikulierte, hochfrequentierte laute (+120dB) Geschrei von Kindern und Jungmannschaften (vor allem weiblichen Geschlechts) kann nur noch mit Kielholen entgegnet werden. Drohnen, das neueste Spielzeug an Bord, heben die Laune der Nachbarn erst beim einer ungewollten Wasserlandung.
Tanken
Gerade da laufen „verhaltensgestörte“ Boots-Egozentriker zur Hochform auf. Berüch-tigt sind Freitagnach-mittage in Marineba-sen, ausgelöst durch rückkehrende Charter-jachten. Eldorado der Aggression.
Flagge
Chartercrews neigen zu Flaggenparaden während der ganzen Törndauer und sind uneinsichtig dies zu unterlassen.
Hafenkino
Ein nicht erwähntes Ärgernis; Leider genießen Chartercrews immer öfter das Schauspiel (Hafenkino genannt) wo künftige Nachbarn beim Anlegemanöver überfordert sind. Statt zu helfen wird nur geglotzt und gelacht, vergessen dabei, dass ihr Manöver noch lächerlicher war!
Entrüstung
Schön zu wissen, dass BW nicht alleine ist. Bis jetzt haben wir es immer wieder geschafft uns nach einem hitzigen Fight zu beruhigen, aber es wird immer schwieriger!

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