Piraterie in der Adria?

SCHIFF AHOI, SEEMANNSGARN VOM FEINSTEN!
Blue Whale ist auf eine Geschichte gestoßen, die nicht nur er-staunt, sondern auch nachdenklich macht. Bevor der „Erlebnis-bericht“ als solcher wiedergeben wird, muss vorausgeschickt werden, dass es sich um eine Story der beliebten Fernsehen-Show des ungarisch-staatlichen Senders „M1“ handelt. Der Leser sollte wissen, dass der Sender unter dem Bann der neuen Gesetzgebung der ungarischen „Volkspartei“ steht und im Zeitgeist (Link Beispiel) der „allmächtigen“ Landesväter berichtet.
Der „Tatsachenbericht“                 Bild unten die „MSY NOAH“
wurde als Interview am 1. November 2019 aus-gestrahlt. Wer den Bei-trag liest, wird die Kurz-form würdigen, denn mehr wäre zu viel des Guten gewesen!

Die Schlagzeile
UNGARISCHER SEGELKAPITÄN IM MITTELMEER ANGEGRIFFEN

Die Vorgeschichte
Andras Sulkowsky hatte zwei traumatische Erlebnisse mit Migran-ten. Das Erste geschah auf einem Überführungstörn in der Adria, wo Flüchtlinge sein Schiff zu entern versuchten. Das Zweite, in seiner Wahlheimat Schweden, wo er in einer Migrantenunterkunft angestellt war und von einem somalischen Asylbewerber grundlos verprügelt wurde. Im resultierenden Handgemenge verlor er sein linkes Auge. Konzentrieren wir uns aufs erste Erlebnis, mit Segeln, Meer, Migranten und Seenot. Der Mausklick auf’s Bild öffnet das Interview, leider nur in ungarisch.

Das Interview
In der M1-Show sprach András Sulkowsky darüber, dass er immer noch nicht genau weiß, was die Boots-Flüchtlinge von ihm wollten. Er vermutet, dass sie mit ihrem Boot die italienische Küste errei-chen wollten. Er befand sich mit einem Segelboot auf einer Über-führungsetappe als er mitten auf See ein überfülltes Boot mit win-kenden Leuten sichtete. Er berichtet, die „Migranten“ hätten sich auch durch Rufe auf sich Aufmerksam gemacht, worauf er ent-schied, sich ihnen zu nähern. Verständigung war nicht möglich und so wollte er die „Schiffsbrüchigen“ vorerst mit dem nötigsten ver-sorgen, um später die Küstenwache zu informieren. Über UKW-Funk war keine Küstenstelle erreichbar. Bei der Übergabe von Notproviant sei es dann zum Übergriff gekommen. Es wurde offensichtlich, dass die Leute versuchten seine Yacht zu entern. Dank energischem Einsatz des Bootshackens und unmissverständ-liche Drohungen mit der Raketenpistole, konnten die „See-Piraten“ zurückgedrängt und das Segelboot wieder auf Kurs gebracht werden.

schiffe-0080.gif von 123gif.de

Nachbetrachtung und offene Fragen
Ist das eine „Fake-News“ oder nur eine schlecht inszenierte Propa-ganda? Zweifel sind berechtigt,denn zu viel Seemannsgarn stößt auf! Die Flüchtlingsfrage im EU-Raum ist weiterhin ungelöst was letzte Entwicklungen beschämend offen legen. Beide Lager sind für neue „Munition“ bemüht um die Debatte anzuheizen. Wegen der Ungereimtheiten wirft dieser Schuss von Rechts aber einige Fragen auf;
Warum sollten Migranten in der Adria von Ost nach West ver-suchen, über eine min. 60 Seemeilen weite Strecke zu flüchten?
Die Migration auf dem Seeweg findet ein Stückweit südlicher im Mittelmeer statt. Warum wird im Interview die Adria strapaziert?
Was für ein Boot hatten die Flüchtlinge?
Warum ist Skipper Sulkowsky überzeugt, dass es sich um Einwanderer gehandelt habe?
Ist das zweite Erlebnis in Schweden mehr als nur Pech oder Zufall?

Blue Whales Kommentar
Die Aufmache der Story „Seeräuberei in der Adria“ hat Blue Whale in Erstaunen versetzt, denn die Bezeichnung „Adria“ ist schon ge-wagt. Die Piraterie in diesem Seeraum wurde schon seit längerem historisch „ad Acta“ gelegt. Zwar hat man die kroatische Seeämter schon öfters aufgrund unverschämt hoher Transit-LOG-Gebühren der modernen Piraterie resp. der Wegelagerei bezichtigt, aber das war ja nur hypothetisch gemeint. Aktuelle Schlagzeilen berichten nur noch über den lukrativen Canabis-Schmuggel von der albani-schen Küste aus.

Fazit
Diesen Bericht sollte man nicht überbewerten sondern eher als satirische Anekdote einordnen. Blue Whale segelte an beiden Küstenstreifen, Italien und Albanien und bis aufs Wetter ist nichts Ungewöhnliches aufgefallen. Sollte „BW“ etwas ähnliches in der bevorstehende Saison 2020 beobachten, wird dieser Bericht aktualisiert.
Konzentrieren wir uns auf die Zukunft denn es ist ungewiss, ob sie überhaupt stattfindet. Zur Zeit wütet die Corona-Pandemie und hällt auch Segler in Atem. Enternde Viren abzuwehren wird eine neue Herausforderung sein. Ob da der Einsatz des Bootshacken genügen wird ist zu bezweifeln.

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Überleben dank Jeans

Deutscher stürzt vor Neuseeland ins Meer – ein Trick mit seinen Jeans rettet ihm das Leben!
Diese Schlagzeile des New Zealand Herald vom 12. März 2019 19:39;  erregte meine Aufmerksamkeit und weil sie so unwirklich ja unglaubwürdig ist, hat sie den Weg in die Blue Whale’s Rubrik „Seemannsgarn“ gefunden. Die Quintessenz dieses Artikels soll sein; entweder Schwimmweste oder Jeans auf hoher See tragen.

Die Rettung des Deutschen in Neuseeland sorgt für Aufsehen. In größter Seenot hatte Arne Murke einen Einfall, der ihm das Leben rettete.➡ In der vergangenen Woche war Murke mit seinem Bruder an der Südküste  Neuseelands mit einer Yacht unterwegs,  die das Duo von Auckland nach Brasilien überführen wollte.
➡ Dabei ging Murke über Bord, und geriet in den Wogen des Ozeans in Lebensgefahr – sein Bruder versuchte ihn zu retten, konnte den jungen Mann jedoch nicht erreichen.
Gegenüber dem «New Zealand Herald» berichtet Murke: «Ich wurde für ein oder zwei Sekunden im Wasser neben dem Boot hergezogen, aber dann löste sich das Seil zum Glück, und ich schwamm ohne Schwimmweste im Wasser. Nur mein T-Shirt, meine Jeans, das war alles.»
Es folgten drama-tische Szenen: Sein Bruder warf dem 30-Jährigen eine Rettungs-weste hinterher, doch die bekam Murke nicht zu fassen. Das Boot zum in Seenot steckenden Bru-der als MOB-Manöver zurücksteuern? Nicht möglich. Das verhinderte ein Motor-schaden der 12-Meter-Yacht „Wahoo“!
➡ Doch Murke hatte einen Einfall,  der ihm schließlich das Leben retten sollte.  Der Norddeutsche erinnerte sich nämlich  an eine Technik, die er sich von der US-Elite-Kampfeinheit „Navy Seals“ abgeschaut hatte: «Ich atmete tief durch, zog meine Jeans aus,  machte Knoten am Ende der Beine und  blies die Jeans auf. Ich zog sie über Wasser und bekam Luft hinein und drückte sie dann unter Wasser – ich hatte eine improvisierte Schwimmweste.»
➡  Zweieinhalb Stunden musste  Murke so auf offener See aus-harren, doch dann kam die Rettung in Form der alarmierten Küs-tenwache.
Ein Video der örtlichen Küstenwache zeigt,  wie Murke mit seiner improvisierten Schwimmweste von Rettungskräften in den siche-ren Helikopter gezogen wird. <LINK ZUM VIDEO>
«Glücklicherweise kannte ich den Trick mit der Jeans. Ohne die Jeans wäre ich heute nicht hier, sie waren wirklich das, was mich gerettet hat.»

➡ Die Stunden auf See müssen nervenaufreibend gewesen sein. Murke erinnert sich: «Als ich im Wasser war, dachte ich nur, dass ich meine Tochter nicht ohne Vater zurücklassen kann.  Das war die grösste Motivation.» und weiter: «Das Wasser brach über mich herein, und es wurde kalt. Meine Beine begannen zu zittern. Ich musste die Jeans wieder aufpumpen, weil sie ein wenig Luft verlor, sie war irgendwie verdreht.»

Nun will ich euch nicht länger auf die Folter spannen, nachstehend der Video-Link zum «Navy-Seal-Trick»

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