Yacht-Knigge

(rev. 03.05.2020)

Benimm-Regeln für Wassersportlern
Was für eine Wortkombination! Yacht versteht ja jeder, aber was oder wer zum Teufel ist ein Knigge? Der Freiherr Adolph Knigge formulierte als erster im 19th Jahrhundert Benimmregeln für den Umgang mit seinen Mitmenschen. Leider war er wohl eine „Landratte“ und so kam wohl einer der sich maßlos geärgert hatte auf die Idee, diese im 21th Jahrhundert für den Jachtsport zu ergänzen. Die Auswüchse des Segeltourismus in Bezug auf die Rücksichtslosigkeit gegenüber anderer Yachtie’s, sei es in Häfen oder in Ankerbuchten, hat dermaßen zugenommen, dass die Toleranzgrenze überschritten ist. 
Vor den Zeiten des Massentourismus  resp. Charterbooms  war vieles noch im Gleichgewicht. Viele beliebte Segelreviere wurden danach überlaufen, eine grenzenlose Gebührenflut setzte ein, Liegeplätze wurden überteuert  und zur Mangelware, Buchten mit lärmenden Schiffern überquollen und nicht zu vergessen, die notorischen Umweltsünder die nichts „geschändet“ hinterließen! Das Faustrecht wurde vielerorts eingeführt.
Zuhause beklagen wir uns, dass viele unserer Lebensgewohnheiten beschnitten und mit einer Überregulierung belegt werden. Ade Freiheit! Uns, Wasser Weltenbummlern ist nicht entgangen, dass diese Tendenz auch dem Segelsport droht, ja bereits im Gang ist und der ultimative Lock-down droht. Infolge Recherchen im Netz über die Benehme-Thematik von Wassersportlern ist BW zur Erkenntnis gelangt, dass viele Sympathisanten Alarm schlagen. Der verbreitende krebsartige Auswuchs der Party Szene hat die Meere erreicht und in den Würgegriff genommen. Sollten wir dem Terror nicht Einhalt bieten, wird die romantische Seefahrt über kurz oder lang in den Tiefen der See versinken. Blue Whale appelliert; Jeder muss seinen persönlichen Beitrag leisten um dies zu verhindern.
Die Benimm – Thematik ist in zwei Hauptrubriken unterteilt und wird in den entsprechenden Spoilern behandelt. Der Text ist mit verständniserklärenden Links vernetzt.

Yacht-Aufenthalt mit Manieren
Benimm-Regeln Gästecrew
Eine etwas fröhliche Benimm-Regel Auslegung hat BW auf der Webseite von <schönesleben.ch> gefunden. Der aufgeführte Benimm-Kodex beinhaltet vorwiegend das Verhalten des Gäste-Crew-Mitgliedes an Bord. Um auch diesem Aspekt ist Genüge zu tun und so wurde der Beitrag in einer verkürzen Version wiedergegeben. Die Vollversion ist unter nachste-hendem LINK verfügbar (klick Segeln mit Manieren an).
Der Bericht;
Wie in jedem Restaurant, Hotel oder Golfclub gilt auch für das Leben an Bord eine Etikette, die Garderobe, Verhalten und Umgangsformen vorgibt. Auf eine Yacht wird man nicht alle Tage eingeladen. Richtiges Verhalten zeigen dem Gastgeber, dass man seine Gastfreundschaft zu schätzen weiß. Zur ge-wissenhaften Vorbereitung vor Betreten einer Yacht, gehört das Studium eines Yacht-Knigge. Eine Auswahl der Haupt-Regeln für einen glanzvollen Auftritt an Bord.
To do’s:
Was auf einer Yacht erlaubt und erwünscht ist
– Dem Eigentümer Komplimente zu seiner Errungenschaft machen
– Den Besitzer nach einer Führung durch seine Yacht fragen
– Sich mit kleinen Aufmerksamkeiten beim Gastgeber beliebt machen
Not to Do’s:
Was auf einer Yacht unterlassen werden sollte
– Die Yacht auf eigene Faust betreten
– Ohne Erlaubnis Besichtigungstouren unternehmen
– Spontan Baden gehen, ohne zu wissen, ob es gleich weiter geht
– Von der Yacht aus fischen resp. lange Angelschnüre auswerfen
– High-Heels: sie würden das hochwertige Holz beschädigen

9 Regeln für einen glanzvollen Auftritt an Bord

Schuhe: Betreten Sie eine Yacht niemals in Strassenschuhen! An Bord werden nur rutsch-feste Bootsschuhe mit heller Sohle getragen – oder gar keine.
Garderobe: Informieren Sie sich am besten vor Fahrtantritt über die Farbe der Yacht, um die Garde-robe farblich darauf abstimmen zu können. Die Hafeneinfahrt nur in angekleidetem Outfit partizipieren. Fürs Dinner empfehlen sich schicke, aber den-noch legere Outfits – es darf gerne etwas Sportliches sein.
Gepäck: Oberstes Gebot: Packen Sie leicht! Nie mit Koffern reisen stattdessen lieber handlichen Reisetaschen (faltbare) benützen.
Gastgeschenke: Ein edler Tropfen ist immer willkommen. Eine Einladung zum Dinner hebt des Kapitäns Gemüt und kommt meist gut an.
Alkohol und Tabak: Bringen Sie, wenn Sie eingeladen wurden, immer selbst Getränke für die Runde mit, schon zur Begrüssung wird in der Regel auf den Segeltörn angestossen. Tabak ist üblicherweise OUT, wenn geraucht wird, dann nur an Deck und in Lee (Wind abgewandter Seite).
Richtig Winken: Schiffsführer grüssen sich fast in Zeitlupe durch ruhiges Winken mit einer Hand. Dies ist nicht nur ein Gruss unter Seglern, sondern bedeutet auch, dass alles in Ordnung ist. Winken mit zwei Händen gilt das als Hilferuf und ist strikte zu unterlassen!
Zeitvertreib: Für Müssiggänger ist der Sonnenplatz auf dem Vorderdeck der Aufenthaltsort schlechthin. Dort lässt es sich mit einem guten Buch entspannen. Starten Sie auch Smal-Talks, denn Yachturlaub ist ein Gruppenerlebnis.
Reiseapotheke: Je nachdem wie lange Sie unterwegs sein werden, packen Sie auf Vorrat! Keinesfalls fehlen darf der persönliche Sonnenschutz. Vorsicht; Nur ölfreie und ge-ruchslose Produkte verwenden.
Seekrankheit: Wenn Sie im Vornherein wissen, dass Sie seekrank werden, unternehmen Sie keine Experimente! Halten Sie zumindest einen dichten Plastiksack griffbereit und orientieren sie sich nach der Leeseite der Yacht.

Der Yacht-Knigge
Kodex für alle und jeden!
Auf der Webseite der „skippertipps.de“ wurde BW auf einen Aufsatz zum Thema „Der Yachtknigge“ aufmerksam. Endlich
mal ein Bericht der Klartext spricht und den Nagel auf den Kopf triff. BW hat Erlebnisse wie im Bericht verpönt schon des Öfteren, sei es auf dem Bodensee als Binnensegler oder im Mittelmeer auf Langzeittörn, erlebt. Der Aufruf auf dieser Webseite ist an möglichst viele Wassersport-freunde gerichtet um die Aufmerksamkeit auf die zunehmen-de Problematik zu richten.
Nehmen wir die Challenge an! Ein beherztes propagieren des Yachtknigge wird euch nicht nur von Neptun mit einer Hand-breite Wasser unterm Kiel sondern auch mit nachhaltigen Abenteuern auf See und Land vergolten.

Der Bericht auf „skippertipps“ (auf Webseite links oben, 11-ter  Bericht von oben) ist sehr umfangreich und geht schonungs-los ins Detail. Ihn zu wiederholen würde den Rahmen dieser Webseite sprengen. BW bittet die Sympathisanten, sich direkt auf den Link einzuloggen, die Benimmregeln herunter laden, zu kopieren und jedem Störenfried unter die Nase drücken.
BW kann sich ergänzender Kommentare zu den aufgeführten Themen nicht erwehren;
(P.S. nur verständlich wenn Hauptbericht auf skippertipps gelesen wurde)
Nachtruhe
Man darf auch trinken (saufen) ohne gleich die Sau raushängen zu müssen!
Umwelt
Bedenkt die Umwelt-verschmutzung durch Plastikmüll und Zigarettenstummel welche sich in Gewäs-sern als Micro Partikel zersetzt und in deiner Nahrungskette landet. Bon Appetit!
Natur
Buchten sind auch Anlauforte für Wasserfreunde bei Wetter-umschwung. Sie sind vielerorts auch letzte Rückzugsgebiete und Kleinode für Flora und Fauna, deshalb Respekt und Rücksicht!
Liegeplatz
Das unartikulierte, hochfrequentierte laute (+120dB) Geschrei von Kindern und Jungmannschaften (vor allem weiblichen Geschlechts) kann nur noch mit Kielholen entgegnet werden. Drohnen, das neueste Spielzeug an Bord, heben die Laune der Nachbarn erst beim einer ungewollten Wasserlandung.
Tanken
Gerade da laufen „verhaltensgestörte“ Boots-Egozentriker zur Hochform auf. Berüch-tigt sind Freitagnach-mittage in Marineba-sen, ausgelöst durch rückkehrende Charter-jachten. Eldorado der Aggression.
Flagge
Chartercrews neigen zu Flaggenparaden während der ganzen Törndauer und sind uneinsichtig dies zu unterlassen.
Hafenkino
Ein nicht erwähntes Ärgernis; Leider genießen Chartercrews immer öfter das Schauspiel (Hafenkino genannt) wo künftige Nachbarn beim Anlegemanöver überfordert sind. Statt zu helfen wird nur geglotzt und gelacht, vergessen dabei, dass ihr Manöver noch lächerlicher war!
Entrüstung
Schön zu wissen, dass BW nicht alleine ist. Bis jetzt haben wir es immer wieder geschafft uns nach einem hitzigen Fight zu beruhigen, aber es wird immer schwieriger!

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Die Seemannschaft

(rev. 19.04.2020)

Ein Nachschlagewerk für jeden Seemann
Die „Seemannschaft“ ist mit der 1.Auflage im Jahr 1929 erschienen und gilt seit dem für Generationen von Seglern als das ultimatives Standardwerk. Als Lehrbuch und unverzicht-bares Nachschlagewerk in einem, wird sie fortlaufend aktualisiert. Sie entspricht so stets dem neuesten Kenntnisstand und dokumentiert die jeweiligen weltweiten nautischen und technischen Entwicklungen. Selbstverständlich existiert dieses einschlägige Werk auch in BW’s Bordbibliothek. Leider wurde es in der Aufzählung der Bordbücher nicht erwähnt. Sorry, aber es ist so selbstverständlich eine zu be-sitzen und zu gebrauchen, dass es total in Vergessenheit geriet. 
Wie schon erwähnt, das handwerkliche Geschick des Seemanns ist umfangreich beschrieben. Unter dem Titel der Seemannschaft möchte BW einige Themen behandeln.
Ein Beispiel
; Die Thematik des Benehmens auf See und in Häfen findet im Handbuch nur ansatzweise statt, gehört aber zur Seemannschaft. Diese Regeln finden Beachtung in der Seemannskultur und sind nicht nur überliefert sondern werden praktiziert. In der professio-nellen Schifffahrt wird das „Dekret“ sogar bis heute gelebt.
BW beschäftigt vor allem, wie konnte diese Kultur in der Vergnügungsschifffahrt in Vergessenheit geraten? Unter dem Titel „Seemannschaft“ sollen Themen wie dieses oder andere Exzentrizitäten angespro-chen werden.

Legende Inhalte & Themen

  1. Der Yachtknigge  (Mausklick auf Titel öffnet Beitrag)
  2. Kaventsmann
  3. Dieselpest
  4. Das „Ever Given“ Desaster
  5. weitere Themen werden laufend ergänzt!

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Das Virus

(rev. 10.05.2020)

DER ERSTE AKT DER DRAMATURGIE
Der Akt der Dramaturgie des Corona Virus ist in der Performanz. Der Virus hat von der Welt Besitz ergriffen, hält uns in Atem und diktiert den neuen Verhaltenskodex. Jeder ist betroffen, auch Blue Whale und meine Wenigkeit, denn es zeichnet sich ab, dass die Segelsaison 2020 vertagt werden muss. Niemand wagt zu prog-nostizieren, wann die Pandemie zur Geschichte wird. Manchem wird ein besinnlicher Nachtrag im Logbuch des Lebens vergönnt sein. Darum dieser Bericht inmitten der sich überschlagenden Ereignisse.

Geschichtliches
Die jüngsten inner weltlichen Veränderungen, dem Corona Virus geschuldet, rufen geschichtliche Erinnerungen wach!
Im Bronzezeitalter verwies der Philosoph Zarathustras auf den immerwährenden Kampf „des Guten gegen das Böse“. Die Definition in der biblischen Prophezeiung symbolisiert den vierten Apokalyptische Reiter als den Ausbruch einer Epide-mie. Die Vorhersagen des Nostradmus kündigen unheil-volles für das Jahr 2020 an. Die Ausbreitung der Pande-mie ist auf der „Outbreak Timeline“ von Wikipedia eindrücklich dokumentiert.
Ungeachtet der atemberau-benden Ausbreitungsgeschwindigkeit, haben die Politiker anfänglich die Warnungen der Wissenschaftler und Virologen in den Wind geschlagen. Wertvolle Zeit ist ungenutzt verstrichen. Wieder standen die wirtschaftlichen Argumente dem gesunden Menschenverstand im Wege. Diese infame Entwicklung, ja ein immer verstärkender Trend, stimmt uns auch für die Bewältigung des bevorstehenden Klimawandels alles andere als optimistisch. 
Ignoranz von Vorzeichen
Forscher haben in Laborversuchen nachgewiesen, wie rasch aus dem durchaus gefährlichen Vogelgrippevirus H5N1, ein hoch ansteckender Superkeim mutieren kann. 
Seit 1997 ist das Virus allgegenwärtig, auch wurde gewarnt, dass ein derartiger Erreger das Potenzial innehabe, sich weltweit auszubreiten und zahlreiche Menschen zu töten. Der erste mutie-rende Superkeim wurde 2002 unter der Bezeich-nung SARS-CoV bekannt. Schon fast in Vergessenheit geraten entstand als zweite Generation der MERS-CoV Virus von 2012. Man hat wider aller Warnungen den Fakten keine Bedeutung beigemessen und so ringen wir heute mit den Konsequenzen der letzten Generation des Virus. Dieses Mal kommen die Liebesgrüsse nicht aus Hongkong, sondern wie gewohnt aus dem Reich der Mitte! Diese Mal war es ein Heiratsantrag! Unsere chinesischen Freunde sind spezialisiert auf Freifeldver-
suche in unhygienischen Markt-hallen. Dort schlachten sie aller-lei Windgetier und schlagen sich das Wams voll.
Beliebt sind unter anderem die Fledermäuse (als Vierenträger) und z.B. Gürteltiere (als Wirt des Virus), deren Bakterien als besonders gefährlich gelten und auf den Menschen regelmä-ßig überspringen. Die Atempausen werden kürzer und die Attacken umso heftiger! Wann wird der abgewiesene Bräuti-gam zum letzten Kahlschlag ausholen? 
Reaktion
Die weltweiten Reaktionen der Regierungen erinnern an das Movie „Und täglich grüßt das Murmeltier. Die Betreuungen scheinen sich täglich zu wiederholen. Den Segeltörn für diese Saison musste „ad acta“ gelegt werden (siehe Link) und nun beobachte ich mit Interesse und wachsender Besorgnis das Geschehen. John Lennon’s Song „Waching the wheels go round“ schafft die richtige Athmosphäre.
Zögerliche und beschwich-tigende Pressekonferenzen haben uns sanft aber be-stimmend eingelullt. Dadurch sind Verwirrung und Unsicherheit geschürt worden. Die Politiker attes-tierten uns unverblümt Un-mündigkeit und wiederhol-ten im Diplomatenjargon verpackt; „Wir haben alles im Griff, weitere Informationen zur gegebener Zeit, Danke.“ Aber die Zeit läuft ab und niemand scheint es zu bemerken! Die Elitetruppe, die sieben helvetischen Sonnenkönig(e) resp. (-innen) murmeln gebetsmühlenartig; „Nous sommes l’état“. Die Verantwortlichen sonnen sich in ihrer Passivität und Corona, äußerst erfolgreich, übernimmt das Diktat vollends.
Panik
Panik klopft, mit oder auch ohne Sense, an die Türen. Vielerorts wird er aus Igno-ranz hereingebeten. Man spürt, dass die Dramaturgie des CV ab Mitte März in eine entscheidende Phase getre-ten ist. Die „Bunga-Bunga“ Aktionen der Politik mani-festierten sich in ausarten-den „Hamsterkäufen“. Zur Hauptfütterungszeit wird in zoologischen Gärten wesentlich mehr Disziplin beobachtet! Die Alphatiere sind die Ersten. Ist der Homo Sapiens etwa zum Hamster mutiert?
– Ich bin geneigt, dies zu bejahen -.
Die Erdenkinder frö-nen sich dem Egois-mus! Letzte Bilder aus Italien schock-ieren uns, in nächt-lichen Militärkonvois werden heimlich Pandemieopfer „ent-sorgt“. Solche Bilder verdrängen Berichte von jüngsten, kriegerischen Auseinandersetzungen und resul-tierenden Flüchtlingsströmen. Das unmündige Individuum sucht das verlorene Lebenselixier während der Pleitegeier über ihn schwebt und die Lebenszeit mehr den jäh als Endlich wahrgenommen wird. Dies scheint sich kollektiv im Gedächt-nis einzunisten und artet in Panik aus.
Schlagzeilen
Angesichts der beschriebenen Hypothesen stehen die ausge-wählten, banale Schlagzeilen des Regional-Tagesblattes, des ZU vom 20.03.2020, grotesk gegenüber;
1.) Bauern dürfen nicht über die Staatsgrenze zu ihren Feldern.
2.) Für Ärzte und Pfleger ist das Parkieren ab jetzt gratis.
3.) In MM & COOP Filialen darf nur noch dosiert eingekauft werden.
4.) Sex in Zeiten des CV; Leere Kondom- und Dildos Regale.
5.) Pizza bestellen hilft gegen den Corona-Koller.
Es ist nicht alles Negativ was negativ erscheint. Nachstehend ein Contra gegen diese Schlagzeilen;
1.) Positiv ist, dass auf die Äcker weniger Pestizide gespritzt werden, 2.) Positiv ist, dass das Gesundheitswesen entlastet wird, 3.) Pos…., dass dosierter Einkauf den Blutdruck senkt,    4.) Positiv ist, dass in CH-Schlafstuben Freude herrscht    und 5.) …., dass das leibliche Wohl auch in diesen Zeiten nicht zu kurz kommt.
Nachbetrachtung
 
Das „Home-Office“ erlebt eine Renaissance. In die-sem Kontext wollte eine Krankenpflegefachperson (Gendergerecht) Patien-ten nach Hause nehmen. Um die Spitalkapazität vorsorglich zu entlasten wurden Schwangere ge-beten die Tragezeit  um  3 Monate zu verlängern. Die Durchsage des Flug-Kapitäns versetzte die Passagiere in Panik; „Hier spricht ihr Kapitän, wir arbeiten zurzeit online von zu-hause und wünschen ihnen einen angenehmen Flug!“ Ungläubig beäugten wir ein australisches Überwachungsvideo, wo sich Kunden um ein Pack Toilettenpapier prügelten. Der Untertitel des Streifens; „Wir scheissen auf den Virus!“ Auch bei uns ist dieser Artikel zur Mangelware geworden. Werden die Symptome des Corona-Virus etwa mit Diarrhö resp. Gast-roenteritis, oder im Volksmund „Montezumas Rache“ genannt, verwechselt? Welcher fatale Irrtum! Dann schon lieber gehä-kelte Corona-Masken!

Meckern nützt nichts, WIR SCHAFFEN DAS (D-Slogan 2015)! Auch wenn nicht alles „den Jordan runter geht“ wird es einen beherzten Neuanfang geben. Der verpasste Segeltörn wird zuoberst auf der To-do-Liste stehen. Oberstes Gebot dürfte sein, der kollektiven Amnesie entgegen zu wirken, bedenkt, im Osten steht der nächste Virus bereits in den Startlöchern und wird unweigerlich los getreten.
Vielleicht besteht noch eine Chance Politik und Wirtschaft ins Boot zu holen und Konsequenzen erarbeiten. Spätestens bei den nächsten Wahlen werden die Verantwortlichen Farbe bekennen müssen!

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Eine Strophe der Schweizer Nationalhymne

(rev. 03.05.2020)

Die Fussballweltmeisterschaft hat uns wieder mal vors Auge ge-führt, dass unsere schweizerische Nationalhymne wahrlich kein Ohrenwurm ist. Unser Soccer Team, multikulti – wo nicht –
hat sich weder bemüht die Melodie zu summen noch den Psalm zu mur-meln. 
Keiner Lippe konnte eine Be-wegung entlockt werden. Da mussten wir neidisch zum Gegner herüberschielen, deren herzhaften und innbrünstigen Gesänge beeindruckend waren. Unser Team war sichtlich eingeschüchtert.
Angesichts dieser unrühmlichen Dar-bietung kann ich die Argumente der Hymnen Erneuerer verstehen. Die fordern unter Anderem eine moderne, harmonisch-kompaktere Melodie und wollen auf den Psalm gänzlich ver-zichten. Konservative befürworten eher, den morgendlichen Unterricht in den Schulen mit dem gemeinsamen Singen der Hymne zu beginnen.

Was nun? Eine Lösung ist nicht in Sicht. Die DJ’s in der Schweiz wollen sich die-ser künstlerischen Aufgabe auch nicht widmen, sie haben besseres zu tun.
Ich möchte mich nicht weiter in der Kontroverse verstricken, da ich mich auch nicht brüsten kann, den Text frei rezitieren zu können. Vielleicht ein Ar-mutszeugnis oder eine Bildungslücke? Wer weiss das schon! Da sagte ich mir; Selbst ist der Mann! Und beschloss, die Verse zu „googeln“ – und siehe da – es viel mir wie Schuppen von den Augen!
In der vierten Strophe offenbaren uns die Schöpfer der Hymne, dass wir schon vor der Alinghi eine Seglernation gewesen sein mussten.
Um dies zu verdeutlichen, sei die vierte Strophe wiedergegeben;

(Hinweis; Klick auf Bild zum vergrößern!)

Eine kleine Hilfe zum maritimen Verständnis der Textzeilen:
Mit etwas Fantasie können Crew, Segelboot und Skipper gedanklich im Vers angedockt werden.

Geht das nicht runter wie Öl? Ich bin überzeugt, es regt auch eure Phantasie an und animiert, dem nächsten Sturm, wie die „alten Helvetier“, mit inbrünstigem Gesang die Stirn zu bieten!

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Magna Hungaria

(rev. 21.04.2020)

Magyarország

Die Sprache die eine Bevölkerungsgruppe prägt! 

Vorwort zum Aufsatz über Ungarn.

Unter der Rubrik „Wissenswertes“ & „Ungarn“ möchte ich etwas über die ungarische Sprachen berichten. Oft, wenn ich mich mit Freunden in meiner Heimatsprache unterhalte, werde ich von Zu-hörern gefragt; Was ist denn das für ein Kauderwelsch? Nun, die Antwort lässt sich nur verständlich erklären, in dem man etwas über Sprachen im Allgemeinen und deren Historie weiß, darum auch „Wissenswert“!
Weitere Gründe, warum dieser Aufsatz unter dem Blog „Segeln“ erscheint ist. Die Ungarn gehörten über eine längere geschicht-liche Periode zu den Adria Anrainerstaaten, in der Neuzeit ver-blieb ihnen leider nur noch das flächenmäßig größtes Binnenge-wässer Europas. Im ersten Weltkrieg wurde ihr seetüchtiges Kriegsschiff, die SMS Szet Istvàn der K u K Dynastie, 1918 von den Alliierten in der Meerenge von Otranto (It) versenkt.
Last but not least; Ungarn ist mein Geburtsland und auf der MSY Blue Whale sind die ungarischen Farben auf der Backbordsaling gehisst.
Für ein besseres Verständnis startet das Hauptthema „Magyar nyelv“ (ungarische Sprache) mit einem kurzen, interessanten geschichtlichen Hintergrund. Die weiteren Untertitel ermöglichen, dass gewisse Themen herausgepickt und andere, von geringerem Interesse, übersprungen werden können. Detaillierte Ausführun-gen sind nur noch als Bild-Dateien eingebetet.

Alle mit Rot markierten Ausdrücke und Begriffe sind mit WEB-Links versehen!


Gedanken von Dürrenmatt (Klick zum Lesen)

Friedrich Dürrenmatt soll einmal gesagt haben, dass es in Europa zwei furchtbar schwere Sprachen gäbe; nämlich Portugiesisch und Ungarisch.
Portugiesisch sei ja schon unglaublich schwer, aber Ungarisch sei schon so schwer, dass es nicht einmal mehr die Portugiesen verstünden.


Integration ja, aber keine Assimilation!

Die Ungarn stellen aus dem finno-ugrischen Sprachenkreis das größte Volk und auch dasjenige, welches am weitesten nach Westen gezogen ist. Es ist erstaunlich, dass es diesem Volk trotz sprachlicher Isolation und jahrhundertelangen Assimilationsdruck – vor allem, anfangs von türkischer und später von deutscher Seite her – gelungen ist, die recht eigentümliche Sprache zu bewahren. Nicht zuletzt deshalb definieren sich die Ungarn vor allem über ihre Sprache.
Es mutet wie ein Wunder an, dass die Magyaren nach ihrer Landnahme im ausgehenden 9.Jahrhundert nicht, wie so viele andere nomadischen Völker, nach und nach von den eingesessenen Völkern assimiliert wurden, das Gegenteil ist geschehen.
Ein Beispiel; Die Ursprüngliche Sprache der Helvetier, ein keltischer Dialekt wurde im Laufe der Geschichte im Osten vom alemannischen und im Westen vom frankeproven-zalischen Dialekten ersetzt!

Beispiel von Lehnwörtern.
Ungarisch mit Japanisch verwandt?
Einfluss der Deutschen Sprache!
Karte Sprachgebiet Lenguas Finougrias.

Die Sprachenfamilien

Über die Sprachverwandtschaft in Europa erkennen wir zu welcher Sprachgruppe die Nationen gehören. Griechische, lateinische, germanische, slawische Sprachgruppen, nur um einige zu benennen, haben alle das ur-indogermanisch als Sprachenfamilie, welche in Mesapotanien seinen Ursprung haben soll.
Das Ungarisch und Baskische können keiner dieser Gruppen resp. Familie zugeordnet werden. Sie passen noch am ehes-ten in die uralische Sprachenfamilie weil der agglutinierende Sprachbau herausragt. Diese These ist jedoch sehr umstrit-ten. Die Sprachenverwandtschaft der Europäer könnte rela-tiv einfach erklärt werden, nämlich, dass sie beieinander ab-geguckt oder abgeschrieben hätten. Der Ursprung ist jedoch in den Völkerwanderungen zu finden, den die großen Volks-gruppen welche in Europa angekommen sind, Kelten, Lango-barden, Goten und Germanen, nur um wenige zu nennen, bestanden wiederum aus zahlreichen Stämmen die der gleichen Sprachenfamilie (Indogermanisch) angehörten.

Bild der weltweiten Sprachenfamilien.
Beispiele der Sprachen-Verwandtschaft.

Klassifizierung einer Sprache

Wie kann man feststellen wie komplex und schwer eine Sprache zum Erlernen ist? Die Eigenschaften zur Beurteilung können wie folgt kurz zusammengefasst werden. Die wich-tigste Eigenschaft einer Sprache ist die Erlernbarkeit und ob die Sprache überhaupt lesbar ist und nicht noch ein zusätz-licher Aufwand für die Schrift von Nöten ist. Im Chinesischen und Japanischen werden die Logo- und Piktogramme wie auch Silbenschriften verwendet. Die antike sumerische Keil-schrift in Mesopotamien, oder auch die Hieroglyphen der Ägypter und Inkas in Südamerika haben die Wissenschaft lange auf Trab gehalten.

Hingegen sind unsere Schriftzeichen und Buchstaben gera-dezu einfach. Komplex zum Erlernen wird es, wenn die Be-tonung und Aussprache von Wörtern die Bedeutung stark verändert. Das Polnische wie das Tukuya der östlichen Ama-zonasindianer soll in dieser Hinsicht kaum zu überbieten sein. Zu guter Letzt kommen noch die grammatische und verbale Formen, Satzaufbau, Substantive, Vokale und die Konjugation des Wortstammes wie im Ungarischen zum Tra-gen. Die Regelausnahmen, synthetische oder analytische Sprache,archaischer Wortschatz oder verschiedener Schreib-weisen fürs gleiche, bedeutet eine enorme Erhöhung der Komplexität. Nachstehend die Rangliste der schwersten zu erlernenden Sprachen auf der Welt, ausgearbeitet nach „United States Department of State, Foreign Service Institute”.
Die Rangliste der Sprachen
Technische Daten zur Sprache

zum Abschluss etwas aus unserem vom Arabischen übernommenen Schreib- und Sprachgebrauch

Besondere Eigenschaften der Sprache

Wer als z.B. Deutscher zum ersten Mal etwas Ungarisches hört wird nach anfänglichem „Häääh?“ und hochgezogenen Augenbrauen feststellen, dass das Ungarische eine ganze Reihe von Lauten besitzt, die es in seiner Sprache nicht gibt.
Weiterhin fällt eine recht eigenartige Betonung der Worte auf: es wird stets die erste Silbe eines Wortes betont. Aus-nahmslos! Die Schweizer im Züridytsch machen es übrigens genauso! Nur spielt das für sie und die Anderen zunächst keine Rolle, denn wenn jemand im korrekten Ungarisch daher kommt, verstehen tun es nur Landsleute.
Hier ein einfaches Beispiel für den großen (grammatikali-schen) Unterschied zwischen z.B. Deutsch und Ungarisch:

Ein Wortungeheuer?!?  – Beispiele
Während die Deutschen „mit unserer Ungerechtigkeit“ leben müssen, sprechen die Ungarn von „igazságtalanságunkkal“!
Wie bitte? Das sei ja ein wahres Wortungeheuer? Aussprechen – unmöglich!?!
Na, was bitte schön soll dann ein Ausländer von unserem „Einkommensteuergesetz“ halten?
Das hat genauso viele Buchstaben. Und lang muss der unga-rische Ausdruck ja auch sein, logischerweise, denn er muss ja all die Feinheiten in sich vereinigen, für die wir Deutschen mehrere Worte brauchen.
Weiter Zungenbrecher der Deutschen Sprache;
– Internetsuchmaschienenoptimierung
– Sonntaganachmittagsverkehrsdichte
– Grundschulintegrationslandesbeauftragtenstelle

Grammatikalische Details

Dieses Kapitel soll Interessiert ansprechen, welche weitere Details der sprachlichen Einzigartigkeit erklärt haben möch-ten oder grammatikalisch Bewandert sind. Die fünf Unter-titel dienen zur besseren Übersicht;
Mit Klick öffnet sich der Text!
Das Agglutinierende
Die Vokalharmonie
Die Suffixe
Die Hilfsverbe
Die Satzbildung
Bestimmt oder unbestimmt
Grammatikalische Geschlechter

Schlusserläuterungen

Das Ungarisch; Eine lebendige Sprache!
Der moderne Ungar liebt die aktive Form der Sprache. Pas-sivkonstruktionen, in denen vor allem der deutsche Amts-schimmel gern wiehert, gibt es im Ungarischen „Gott-sei’s-Gedank“ nicht mehr! Das soll aber nicht heißen, dass unga-rische Beamte ihre Untergebenen grundsätzlich auf Händen tragen und allgemein verständliche Schreiben formulieren.
Apropos Gott: die einzige Schrift, in der noch Passivaus-drücke vorkommen, ist die Heilige. Doch ist es wohl auch hier nur noch eine Frage der Zeit bzw. des Zeitgeistes, bis eine modernisierte Fassung der Bibel erscheint.
Das schwierige der Übersetzungen
Wie Leser, der deutschen und ungarischen Sprache mächtig, bemerkt haben, ist die angebotene „Google-Übersetzung“ wegen der sprachlichen Komplexität des Ungarischen recht dürftig. Dazu nachstehend ein paar detaillierte Erläuterungen (Hier Klick zu den Erläuterungen).

Resümee

Ist erster Linie ging es in diesem Bericht nicht darum zu überzeugen; Ungarisch lernen zu müssen. Die Erläuterungen sollen lediglich die Einzigartigkeit dieser Sprache hervorhe-ben. Vor allem die Beispiele zeigen doch sehr deutlich, dass Verständlichkeit für ungarischen Sprache erst aufgebracht werden kann, wenn mit Klischees und den alten Gewohn-heiten gebrochen wird. Diese Überwindung dürfte vermutlich schon einigen schwer fallen! Wer sich jedoch im Allgemeinen für Sprachen interessiert, für den werden die Erläuterungen über Art und Weise wie sich das Ungarische aufbaut, auf je-den Fall eine Bereicherung sein. Sobald sich dem Leser er-schließt, wie die menschliche Sprache, in diesem Fall das Ungarische, im allgemeinen funktioniert bzw. funktionieren kann, so wird man diese Sprache auch nicht mehr als so schwer einstufen, wie man es zu Anfangs vermutet hatte.
Ich hoffe, dass der Leser genügend Sitzfleisch mitgebracht und von der trockenen Materie nicht verschreckt wurde, so dass er von den wundersamen bis wunderbaren Eigenarten der ungarischen Sprache beeindruckt werden konnten.

An dieser Stelle möchte ich mit dem Irrtum aufräumen, dass die Magyaren oder Ungarn etwas mit den Hunnen zu tun hätten. Diese Legende ist weit verbreitet, sogar unter ungarischen Landsleuten! 

Die Hunnen-Legende

Es ist nicht verwunderlich, dass durch die aus dem Osten auftauchenden nomadischen Reiterscharen, Schrecken und Verwüstung verbreitet wurde. Etliche Legenden entstanden, erwiesen ist aber, dass die Hunnen die Völkerwanderung ausgelöst haben. Halb Europa wurde durch Brandschatzung stark in Mitleiden-schaft gezogen und so konnten sich Hungersnöte und Epide-mien ausbreiten.  Aus dieser Zeit stammte der christliche Ausruf „Geißel Gottes“ und bezog sich auf die Bestrafung der Römer für ihr ausschweifendes, lasterhaftes Leben.
Es verwunderte nicht, dass die Magyaren (Ungarn), welche erst 400 Jahre später in Europa gewütet hatten, mit den „Hunnen“ von Attila verwechselt wurden. Also stammt das Wort „Ungar(n)“ etwa vom Wort „Hunnen“ ab? Natürlich könnte man auch diesem Trugschluss erliegen; erst recht, wenn man bedenkt, dass Attila im ungarischen nichts mit der „Geisel Gottes“ zu tun hat und somit kein schändlicher Name ist, vergleichbar mit dem deutschen Namen „Adolf“. Selbst viele Ungarn verfallen dem Irrglauben, die Hunnen wären ihre Vorfahren gewesen! Die moderne Forschung hat bewiesen, dass der Ursprung der Bezeichnung „Hunnen“ im lateinischen zu suchen ist und grundsätzlich auf die antiken Reiterstämme, welche aus dem Osten kamen, verwendet wurde.
So wie die Hunnen in der Geschichte aufgetaucht sind, so sind sie auch wieder verschwunden!


Um den Aufsatz mit dem geschichtlichen Teil zu vervoll-ständigen, sind die wichtigsten geschichtlichen Meilen-steine aufgeführt. Mit Klick auf die markierten Texte oder Bilder können Zusatzinformationen abgerufen werden.

Zeittafel 1 ca. 5000 BC. bis 1000 AC.

Die Ungarische Geschichte Teil 1

Um den geschichtlichen Rahmen nicht zu sehr zu strapa-zieren, nachstehend die Meilensteine der Ungarischen Geschichte.

6000 – 4000 BC. Die finno-ugrischen Völker siedeln in der Umgebung des Uralgebirges
4000 – 3000 BC. Einzelne Stämme brechen aus der Gemeinschaft in östliche und westliche Richtungen auf Bild; heutiges Siedlungsgebiet
3000 – 2000 BC. Klimatische Veränderungen führen dazu, dass sich die Siedlungsräume der Ugrier langsam von Waldsteppen in Trockensteppen wandelten, weiter Stämme verlassen die Gegend.
2000 – 1500 BC. Die Vorfahren der heutigen Magyaren bleiben in ihrem Siedlungsgebiet, ändern allerdings ihre Lebensweise und werden zu einem Nomadenvolk Bild; die Wanderroute
ca. 1000 BC. Eine Klimaabkühlung zwingt die Magyaren in südlichere Gebiete auszuweichen. Dort kommen sie mit iranischen Völkern der Skythen und der Sarmaten in Kontakt. Sie übernehmen ihre Lebensgewohnheiten und wandeln sich zu einem Reitervolk.
ca. 500 BC. Eine erneute Abkühlung veranlasst die Magyaren ihre angestammten Gebiete in westlicher Richtung über den Ural zu verlassen. In der Gegend der heutige Republik Baschkortostan (RUS) welche nach überlieferten Quellen „Magna Hungaria“ genannt wurde werden sie heimisch und zu Halbnomaden.
ca. 500 AC. Die großen Völkerwanderungen bringen auch die Magyaren in südwestliche Richtung in Bewegung.
700 – 800 AC. Der Großteil der Magyaren wandert in das südwestliche „Levedien“ zwischen dem Fluss Don und dem Asowschem Meer ein Sie unterwerfen sich der Oberherrschaft der Chasaren, ein turkmenischen Stammesverband, und werden wieder Sesshaft.
820 – 839 Aufständen der Kabaren gegen die Chasaren scheitert, worauf diese Zuflucht bei den Magyaren suchen und integriert werden.
ca. 850 Die Chasaren zwingen die Magyaren nach Westen weiter zu ziehen bis sie im Zwischenstromland (ungarisch: Etelköz) sich niederlassen.
ca. 860 Angriffe der Chasaren und Bulgaren (auch ein Turkstamm) nehmen zu. Die Magyaren verbünden sich mit Byzanz.
862 – 881 Reiterheere der Magyaren unternehmen Raubzüge ins Karpatenbecken bis sie durch die Ostfranken gestoppt werden.
889 Die Ostfranken werden geschlagen, Großmähren und Teile Ostfrankens geplündert.
892 Die Magyaren verbünden sich mit den ostfränkische König Arnulf und besiegen die Langobarden. König Arnulf stirbt kurz darauf.
894 Auch der Großmährische König Sventopluk stirbt.
894 – 897 Ein Machtvakuum entsteht. Fürst Árpád führt die Magyaren über die Karpaten in die Pannonische Tiefebene. Bild; Landnahme
897 – 900 Árpád eroberten auch die grossmährische Provinz Transdanubien und sicherten sich weitere Gebiete von den Karpaten her.
898 Auf dem Reichstag in Szeged beschliessen die 7 Fürsten die Grundlagen für die Organisation und Verwaltung ihres neuen Staates Ungarn. Sie etablieren wie fast alle europäischen Völker des Mittelalters eine Ständegesellschaft
904 Kurszán, der politisch-religiöse Führer des ungarischen Stammesverbandes wird bei einem Festmahl ermordet. Dies nutzt der militärische Oberbefehlshaber Árpád und schaltete Kurszáns Gefolgsleute aus und reißt die Alleinherrschaft an sich.
905 – 932 Zeit der Beutezüge (50) in Europa
933 Erste große Niederlage der Reiterhorden bei der Schlacht von Riade durch den ostfränkische König Heinrich I.
ca. 950 Die Magyaren werden erstmals vom byzantinischen Kaiser Konstantin VII. schriftlich erwähnt. Namen und Bezeichnungen von sieben Stämmen werden überliefert; Nyék, Megyer, Kürtgyarmat, Tarján, Jenő, Kér und Keszi,
955 Zweite Niederlagen auf dem Lechfeld bei Augsburg durch den deutschen Kaiser Otto I. Drei Stammesfürsten (Bulcsú, Lél und Súr) werden gefangen genommen und gehängt. Große Gebietsabtretungen im Westen.
960 Fürst Géza (Urenkels Árpáds)  verbessert die Beziehungen mit dem Deutschen Reich und läßt sich im katholischen Glauben taufen.
966 Die Byzantiner stoppten die Tributzahlungen und schlagen die Magyaren bei Arkadiupolis
1001 Gézas Sohn Vajk, läßt sich auf den Namen Stephan I. (ungarisch: István) taufen und gilt als „Vater der Christianisierung“. Er erhält von Papst Silvester II. die Königskrone und wird nach seinem Tod Heilig gesprochen. Bild; Wappen


Zeittafel 2 ca. 1000 AC. bis Neuzeit

Die Ungarische Geschichte Teil 2

Um den geschichtlichen Rahmen nicht zu sehr zu strapa-zieren, nachstehend die Meilensteine der Ungarischen Geschichte.

997-1038 Stephan I., der Heilige, Staatsgründer und erster ungarischer König, Westorientierung des sich formierenden Königreichs.
1222 Andreas II. (1175-1235) erlässt die „Goldene Bulle“ über aristokratische Vorrechte, die eine ähnliche Rolle wie die Magna Charta von 1215 spielte.
1241/1242 Einfall der Mongolen, die goldenen Horden unter Kahn Batu (Enkel des Dschingis Kahns)
1301-1342 Karl I. Robert von Anjou. Karte: Herrschaftsgebiet
1342-1382 Ludwig I. der Große von Anjou.
1368-1437 Sigismund von Luxemburg, Entwicklung eines Ständestaates.
1370 Vereinigung der Königreiche Ungarns und Polens. Karte: Königreich H&P
1397-1439 Albrecht von Habsburg, Bedrohung durch osmanisch-türkisches Reich.
1458-1490 Matthias Corvinus besetzt wichtigste Ämter und Behörden mit Magyaren, die deutsche Bevölkerung (etwa 50 %) behält jedoch ihre eigenen Rechte; Kampf gegen die Osmanen; 1490 stirbt Corvinus, Rückeroberung Wiens durch die Habsburger. Karte; Grenzgebiet Habsburg & Ungarn & Osmanisches Reich
1514 Bauernaustand von György Dózsa. (Link zu ganzem Bericht!)
1526 Ungarische Armee in der Schlacht von Mohács von den Türken vernichtend geschlagen; Landaufteilung in drei Teile; Westen geht an die Habsburger, der Osten wird Fürstenstand Siebenbürgen, die Mitte fällt ans Osmanische Reich.
1541-1686 Unter der Herrschaft der Türken (145 Jahre) wird Buda (Ofen) westliche Grenzstadt des Osmanischen Reiches.
1686 Rückeroberung Budas und Pests durch kaiserliche Truppen unter Prinz Eugen von Savoyen; Habsburger Herrschaft über ganz Ungarn. Bild; Statue Prinz Eugens auf dem Budapester Königspalast
ab 1698 Ansiedlung der Ungarndeutschen in der Zeit von Maria Theresia.
1703-1711 Unabhängigkeitskampf gegen den Habsburger Machtanspruch in Sieben-bürgen unter der Führung des Fürsten Ferenc II. Rákoczi. Annahme der Pragmatischen Sanktion durch die Stände Ungarns (Unteilbarkeit des Habsburger Reiches, Anerkennung der weiblichen Thronfolge).
1836 Ungarisch wird Staatssprache.
15. März 1848/49 Der nationale Unabhängigkeitskampf führt zur Revolution (Proklamation der Unabhängigkeit am 14. April 1849).
Aug.1849 Niederschlagung des Freiheitskampfes mit Hilfe russischer Truppen.
1867 Pest wird Sitz des Reichstages sowie Sitz aller ung. Ämter der österreichisch-ungarischen Doppelmonarchie. Krönung Kaiser Franz Josefs I. zum König von Ungarn.
1916 Kaiser Karl IV. von Habsburg wird zum letzten ungarischen König gekrönt.
Okt.1918 Bürgerlich-demokratische Revolution, Proklamation der Republik.
März 1919 Räterepublik für 133 Tage.
20. Juni 1920 Vertrag von Trianon: Ungarn verliert 2/3 seines Staatsgebietes und 1/3 seiner Bürger; 3 Millionen Ungarn verbleiben außerhalb der Landesgrenzen. Karte; Territorium Ungarn nach Trianon!
1919-1944 Ära des Reichsverwesers Miklós Horthy. Er bemüht sich von Anfang an um Revision der Grenzen und richtet einen parlamentarisch-bürgerlichen Staat mit diktatorischen Elementen ein.
1938 Erster Wiener Schiedsspruch: Rückgabe des von Ungarn bewohnten Gebietes der Slowakei.
1940 Zweiter Wiener Schiedsspruch: Teil Siebenbürgens geht zurück an Ungarn.
23. Juni 1941 Ungarn gestattet im Zweiten Weltkrieg den Durchzug deutscher Truppen nach Jugoslawien. Selbstmord von Minister-präsident Graf Teleki.
Juni 1941 Ungarn erklärt der UDSSR den Krieg; nach Vernichtung der 2.Ungar. Armee „Schaukelpolitik“.
19. März 1944 Besetzung Budapests durch deutsche Truppen – nach 6-wöchiger Belagerung. Beginn der Judenverfolgung unter Anleitung Eichmanns.
28. Dez. 1944 Kriegserklärung der provisorischen ungar. Regierung an Deutschland.
04. April 1945 Eroberung Ungarns durch die Rote Armee.
20. Aug. 1949 (Sankt Stephans-Tag): Verkündung   der Verfassung der Ungarischen Volksrepublik. Text der Proklamation!
23. Okt. 1956 Beginn des Ungarn-Aufstandes, blutige Niederschlagung 04. November 1956  durch sowjetische Truppen.
1958 Hinrichtung von Imre Nagy (Ministerpräsident) während des Aufstandes.
1957-1989 Sozialistische Volksrepublik mit Einparteiensystem. Detaillierte Erläuterungen
23. Okt. 1989 Ausrufung der Republik – Ende der Volksrepublik Ungarn. Detaillierte Erläuterungen
11. Sept. 1989 Ungarn öffnet seine Grenze für DDR-Flüchtlinge nach Deutschland
1990 Erste freie Wahlen: Sieg des konservativen „Ungarisches Demokratisches Forum“ unter Ministerpräsident Antall. Ungarn tritt am 06. Nov.dem Europarat bei.
1991 Austritt Ungarns aus dem Warschauer Pakt; Bildung der Visegrád-Gruppe (zusammen mit Polen und der CSSR). Abzug der Roten Armee aus Ungarn und auflösung des Warschauer Paktes.
1994 Zweite freie Wahlen: Sieg der Ungarischen Sozialistischen Partei unter Ministerpräsident Gyula Horn, Koalitionsbildung mit dem Bund der Freien Demokraten. Ungarn stellt am 01. April 1994 Beitrittsantrag zur EU.
19. Juni 1995 Staatspräsident Göncz wird zum zweiten Mal ins Amt gewählt.
13. Dez. 1997 Einladung zur Aufnahme von Beitrittsverhandlungen zur Europäischen Union anlässlich des Europäischen Rates in Luxemburg.
16. Dez. 1997 Unterzeichnung des Beitrittsprotokolls zur NATO.
10./24. Mai 1998 Parlamentswahlen: Wahlsieg von FIDESZ-MPP, die unter Ministerpräsident Viktor Orbán Koalition mit der FKgP und dem MDF eingeht.
12. März 1999 NATO-Beitritt Ungarns.


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