NEUES KREUZFAHRTSCHIFF SPRENGT SUPERLATIVE Dem Corona-Zeitalter erwachsen innovative Schreiberlinge und Posten vermehrt Nachrichten über die Social-Medien-Seite „Flaschenpost“. Blue Whale und ich haben diese driftende Flasche vor dem ertrinken bewahrt und deren Nachricht hat uns in seinen Bann gezogen. Die positiven Argu-mente des Aufsatzes sind nachhaltig in unsere grauen Zellen eingedrungen. Seither beflügeln sie vor allen meine Phantasien. Ich möchte euch auch teilhaben lassen.
DIE FLASCHENNACHRICHT
Neues Riesen-Kreuzfahrtschiff ermöglicht Besuch von 10 Mittelmeer-Häfen, ohne abzulegen
Valencia (dpo) – Auch in Zeiten von Corona hielt der welt-weite Kreuzfahrt-Boom unverändert an. Gleichzeitig wurden die schwimmenden Hotels immer gigantischer. Im spanischen Valencia lief dieser Tage das bislang größte Kreuzfahrtschiff aller Zeiten vom Stapel: Die „Emperor of the Universe“ ist so riesig, dass sie 10 Häfen in drei Mittelmeerländern erreicht, ohne überhaupt auszulaufen. Während das Schiff, das feierlich mit einem Sektlastwagen getauft wurde, im Heimathafen vertäut bleibt, können die Gäste Ausflüge in die beliebtesten Küstenstädte Spaniens, Italiens und Frankreichs machen. Der riesige Luxusliner bietet nicht nur Platz für knapp vier Millionen Passagiere, sondern hat mit 3.084.421 Fuß Länge und 306.518 Fuß Breite auch schier unglaubliche Ausmaße. Während der Bug im Hafen von Valencia festgemacht ist, befindet sich das Heck nur weniger Hundert Meter vor Genua in Norditalien. Backbordseitig längs des Ozeanriesen liegen Ibiza, Mallorca und Korsika auf der einen und steuerbordseitig Barcelona, Nizza, Marseille, Monte Carlo und Livorno auf der anderen. „Unsere Gäste können sich daher ein individuelles Ausflugs-programm zusammenstellen“, erzählt General Manager José Lopez vom Reiseveranstalter MTI, der das Mega-Schiff be-treibt. „Innerhalb des Schiffs verkehren Schnellzüge zu den 30 Ausgängen, von denen Shuttle-Beiboote die Urlauber je-weils wie gewohnt an Land bringen. So können einige Passa-giere Palma de Mallorca besuchen, während andere zur gleichen Zeit in Monaco einen Landgang absolvieren und eine dritte Gruppe Nizza besichtigt.“ Praktisch: Passagiere auf Landgang müssen keine Sorge haben, dass ihr Schiff plötzlich ablegt und davonfährt: „Das wäre auch unmöglich, weil sie hoffnungslos zwischen Mittelmeerinseln und dem Festland verkeilt ist“, sagt Herr Lopez schmunzelnd. Auf den kreuz-fahrttypischen Abgasgestank müssen die Passagiere aber trotzdem nicht verzichten. Dafür sorgen 40 schiffseigene Kohlekraftwerke auf dem Wellness-deck, durch die der nötige Strom für den täglichen Betrieb und die Klima-anlagen erzeugt wird. Blue Whales Vorbehalte über den Artikel treiben mich noch in den Wahnsinn, obschon ich ihr gut zurede, dass sie nicht alles für „bare Münze“ nehmen soll. Sie ist wohl eifersüchtig das ich ihr „Fremdgehen“ könnte. Auf meine Frage was ihr den nicht passe seufzte sie herzerschütternd; „Zum Glück sind wir an der Adria gestrandet und müssen nicht befürchten zwischen der „Emperor of Universe“ und dem Festland einge-keilt zu werden.“ In dieser Hinsicht teile ich ihre Meinung und werde versuchen den 11-ten östlich Längengrad nach Westen nicht zu kreuzen.
Erlaubt mir eine kurzes Resümee: Wenn ich gedanklich Corona mit der Innovation der Schifffahrt in Verbindung bringe, lässt ein zeit-gemässes Sprichwort die Fakts unter einem gemeinsamen Nenner erscheinen; „Innovationen müssen wie Infektionen wirken, sonst sind sie bald tot.“
SCHIFF AHOI, SEEMANNSGARN VOM FEINSTEN! Diese Geschichte ist Flaschenpost würdig, die nicht nur erstaunt, sondern auch nachdenklich macht. Bevor der „Erlebnisbericht“ als solcher wiedergeben wird, muss vorausgeschickt werden, dass es sich um eine Story der beliebten Fernsehen-Show des ungarisch-staatlichen Senders „M1“ handelt. Der Leser sollte wissen, dass der Sender unter dem Bann der neuen Gesetzgebung der ungari-schen „Volkspartei“ steht und im Zeitgeist (Link Beispiel) der „allmächtigen“ Landesväter berichtet. Der „Tatsachenbericht“ Bild unten die „MSY NOAH“ wurde als Interview am 1. November 2019 aus-gestrahlt. Wer den Bei-trag liest, wird die Kurz-form würdigen, denn mehr wäre zu viel des Guten gewesen!
DIE SCHLAGZEILE & DAS INTERVIEW
„UNGARISCHER SEGELKAPITÄN IM MITTELMEER ANGEGRIFFEN“ Die Vorgeschichte Andras Sulkowsky hatte zwei traumatische Erlebnisse mit Migranten. Das Erste geschah auf einem Überführungstörn in der Adria, wo Flüchtlinge sein Schiff zu entern versuchten. Das Zweite, in seiner Wahlheimat Schweden, wo er in einer Migrantenunterkunft angestellt war und von einem somali-schen Asylbewerber grundlos verprügelt wurde. Im resultie-renden Handgemenge verlor er sein linkes Auge. Konzentrieren wir uns aufs erste Erlebnis, mit Segeln, Meer, Migranten und Seenot.
Das Interview In der M1-Show sprach András Sulkowsky darüber, dass er immer noch nicht genau weiß, was die Boots-Flüchtlinge von ihm wollten. Er vermutet, dass sie mit ihrem Boot die italie-nische Küste erreichen wollten. Er befand sich mit einem Segelboot auf einer Überführungsetappe als er in der Adria ein überfülltes Boot mit winkenden Leuten sichtete. Er berich-tet, die „Migranten“ hätten sich auch durch Rufe auf sich Auf-merksam gemacht. Er entschied, sich ihnen zu nähern. Verständigung war nicht möglich und so wollte er die „Schiffs-brüchigen“ vorerst mit dem nötigsten versorgen, um später die Küstenwache zu informieren. Über UKW-Funk war keine Küstenstelle erreichbar. Bei der Übergabe von Notproviant sei es dann zum Übergriff gekommen. Es wurde offensichtlich, dass die Leute versuchten seine Yacht zu entern. Dank ener-gischem Einsatz des Bootshackens und unmissverständlichen Drohungen mit der Raketenpistole, konnten die „See-Piraten“ zurückgedrängt und das Segelboot wieder auf Kurs gebracht werden.
NACHBETRACHTUNG & FAZIT
Nachbetrachtung und offene Fragen Ist das eine „Fake-News“ oder nur eine schlecht inszenierte Propaganda? Zweifel sind berechtigt, denn zu viel Seemanns-garn stößt auf! Die Flüchtlingsfrage im EU-Raum ist weiterhin ungelöst was letzte Entwicklungen beschämend offen legen. Beide Lager sind für neue „Munition“ bemüht um die Debatte anzuheizen. Wegen der Ungereimtheiten wirft dieser Schuss von Rechts aber einige Fragen auf; ⊗ Warum sollten Migranten in der Adria von Ost nach West versuchen, über eine min. 60 Seemeilen weite Strecke zu flüchten? ⊗ Die Migration auf dem Seeweg findet nachweislich im süd-lichen Mittelmeer statt. Warum wird im Interview die Adria strapaziert? ⊗ Was für ein Boot hatten die Flüchtlinge? ⊗ Warum ist Skipper Sulkowsky überzeugt, dass es sich um Einwanderer gehandelt habe? ⊗ Ist das zweite Erlebnis in Schweden mehr als nur Pech oder Zufall? Fazit Diesen Bericht sollte man nicht überbewerten sondern eher als satirische Anekdote einordnen. Blue Whale segelte an beiden Küstenstreifen, Italien und Albanien und bis aufs Wetter ist nichts Ungewöhnliches aufgefallen. Sollte „BW“ etwas ähnliches in der bevorstehende Saison 2020 beobach-ten, wird dieser Bericht aktualisiert. Konzentrieren wir uns auf die Zukunft denn es ist ungewiss, ob sie überhaupt stattfindet. Zur Zeit wütet die Corona-Pan-demie und hält auch Segler in Atem. Enternde Viren abzu-wehren wird eine neue Herausforderung. Ob da der Einsatz des Bootshacken genügen wird ist zu bezweifeln.
Blue Whales Kommentar Die Aufmache der Story „Seeräuberei in der Adria“ hat Blue Whale in Erstaunen versetzt, denn die Bezeichnung „Adria“ ist schon ge-wagt. Die Piraterie in diesem Seeraum wurde schon seit längerem historisch „ad Acta“ gelegt. Zwar hat man die kroatische Seeämter schon öfters aufgrund unverschämt hoher Transit-LOG-Gebühren der modernen Piraterie resp. der Wegelagerei bezichtigt, aber das war ja nur hypothetisch gemeint. Aktuelle Schlagzeilen berichten nur noch über den lukrativen Canabis-Schmuggel von der albani-schen Küste aus. Andreas Sulkowsky Statement (16.08.2023) zu Blue Whale’s Bericht über „Piraterie in der Adria“ möchte ich gerne original getreu wiedergeben: My name is Andreas Sulkowsky You wrote some strange comments about me, after a TV report about a migrant attack. Many years have passed since, and it just came to my attention. Wondering why you wrote this review about me. Perhaps uncovering the truth, or protecting the integrity of shipping on the Mediterranean sea? You should do some research instead of spewing personal opinions. You don’t know me, and we can have opposite opinions. Supporting migrants is not exactly a popular opinion today. Blue Whale’s Absicht war keineswegs zu kompromittieren. Das Interview durch einen unglaubwürdigen Publizisten stösst „sauer“ auf.